In den letzten Wochen haben einige große deutsche Konzerne ihren beabsichtigten Stellenabbau bekannt gegeben. Auf ZF, Bayer und Bosch folgen nun auch die Deutsche Bank mit 3.500 und der Waschmaschinenhersteller Miele mit 2.000 Streichungen an Jobs.
Die Unternehmen ZF, Bayer und Bosch hatten gerade einen großflächigen Stellenabbau angekündigt. Jetzt folgen mit der Deutschen Bank und dem Haushaltsgerätehersteller Miele zwei weitere große Firmen.
Miele gilt bis heute als deutsches Vorzeigeunternehmen, der Konzern befindet sich seit seiner Gründung vor 125 Jahren im Familienbesitz. Miele hat weltweit rund 23.000 Beschäftigte. Soeben verkündete der Firmenchef Markus Miele, ein Stellenabbau werde „sich nicht vermeiden lassen“. Informationen verschiedener Medien zufolge könnte der Haushaltsgerätehersteller weltweit bis zu 2.000 Stellen streichen.
Besonders betroffen dürfte davon das Stammwerk Gütersloh sein. Der Konzern hat mittlerweile bestätigt, dass er plant, die Produktion schrittweise von Deutschland nach Polen zu verlagern. Im Interview mit dem Handelsblatt nennt der Unternehmer zu hohe Kosten als einen der Hauptgründe für die Standortverlagerung: neben den Löhnen seien in Deutschland auch die Belastungen für Bürokratie, Energie und Abgaben an den Staat hoch.
Deutsche Bank will 3.500 Stellen abbauen
Im letzten Jahr hat die Deutsche Bank zwar weniger verdient als im Jahr zuvor, auf die Anteileigner:innen des DAX-Konzerns entfielen dennoch 4,2 Milliarden Euro. Sie erzielte damit sogar rund 600.000 Euro mehr an Gewinn, als Analysten zuvor prognostizierten. Der Konzern liegt also trotz niedrigerer Gewinne als im Vorjahr noch gut gepolstert im Bereich der schwarzen Zahlen.
„Wir sind sehr zufrieden mit 2023. Wir haben insgesamt das Ergebnis nochmals gesteigert gegenüber dem Vorjahr“, äußerte sich der Konzernchef Christian Sewing in der Sendung „Update Wirtschaft“ bei tagesschau24. Man sei auf allen Ebenen gut unterwegs, die Erträge des Konzerns seien um 6%, also rund 28,9 Milliarden Euro, gestiegen.
Gleichwohl möchte die Deutsche Bank nun 3.500 Stellen abbauen. Schon im letzten Jahr senkte der Konzern unter Sewing seine Kosten um 1,3 Milliarden Euro. Dieses Jahr sollen weitere 1,6 Milliarden eingespart werden. Der Fokus läge dabei auf Infrastruktur, IT und einer Verbesserung von Betriebsabläufen.