Rund 1000 Duisburger SchülerInnen und Eltern haben gegen die Abschiebung ihrer 14-jährigen Mitschülerin demonstriert.
Am Montag gingen rund 1000 SchülerInnen und Eltern in Duisburg auf die Straße, um gegen die Abschiebung der 14-jährigen Bivsi Rana und ihrer Familie nach Nepal zu demonstrieren. Die Schülerin war am 29. Mai von Mitarbeitern der Ausländerbehörde und des Ordnungsamtes aus dem Unterricht heraus abgeführt und noch am selben Tag gemeinsam mit ihren Eltern nach Nepal abgeschoben worden. Die Familie Rana lebte seit über 20 Jahren in Deutschland und Bivsi wurde vor 14 Jahren in Deutschland geboren. Sie kennt weder das Land, noch die Sprache des Landes, in das sie nun abgeschoben wurde.
Auf der Demonstration trugen Bivsis FreundInnen und MitschülerInnen selbstgebastelte Plakate mit Aufschriften wie: „Gerechtigkeit! Veränderung! Wir wollen die Ranas wieder!“ – „Geboren in Duisburg, abgeschoben nach Nepal!“ – „Totschlag verjährt nach 20 Jahren. Wann verjährt Flucht?“
Sarah Habibi, die Schülersprecherin, verkündete auf der Kundgebung vor dem Rathaus zum Abschluss der Demonstration: „Wir werden nicht aufgeben und solange kämpfen, bis Bivsi und ihre Eltern wieder hier bei uns sind!“ Auch die Eltern und LehrerInnen wollen dieses Ziel weiter verfolgen. „Wir werden nicht nachlassen, uns für die Rückkehr der ganzen Familie einzusetzen“, sagte Elternsprecher Stephan Kube.
Auch der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) tauchte bei der Abschlusskundgebung am Rathaus auf. Hier wandte er sich mit einer kurzen Rede an die protestierenden SchülerInnen. Nachdem seine Worte zu Beginn in einem Pfeifkonzert untergingen, teilte er nochmals mit, dass die Abschiebung aus seiner Sicht „rechtmäßig war“. Auch wenn das Ergebnis vielleicht nicht zufriedenstellend sei, wäre die Abschiebung notwendig gewesen, so Link. Man wolle sich dafür einsetzen, dass zumindest die 14-jährige Schülerin zurück kommen könne. Aber: „Die Stadt entscheidet das nicht allein.“ Er könne also nicht versprechen, dass Bivsi zurückkomme. Über die Zukunft von Bivsis Eltern verlor er kein Wort.