Spezialeinheit der GSG 9 stellt deutsche Faschisten an bayrischer Grenze und sichert Waffen.
Laut Informationen von NDR und Süddeutscher Zeitung fand am 23. und 24. September im tschechischen Ort Cheb ein internationales Treffen von faschistischen Organisationen statt, bei dem auch der Umgang mit Schusswaffen geübt wurde.
An der Zusammenkunft soll auch mindestens eine Gruppe von zwölf Faschisten aus Deutschland teilgenommen haben. Die Gruppe wurde nach ihrer Rückkehr am bayerischen Grenzübergang Schirnding von Beamten der Antiterroreinheit GSG 9 (Grenzschutzgruppe 9) festgesetzt. Bei der anschließenden Durchsuchung ihrer Autos und Taschen fanden die GSG 9-Beamten verbotene Munition. Daraufhin wurden zwei Verfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz eingeleitet.
Die zwölf Personen sollen Mitglieder der deutschen Abteilung der faschistischen Organisation „Combat 18“ sein. Der Name steht für „Kampfgruppe Adolf Hitler“ (Combat, engl: Kampf; 1. u. 8. Buchstabe des Alphabets: A u. H) und wurde 1992 in Großbritannien gegründet. Seitdem verübten Mitglieder Anschläge auf politische GegnerInnen, MigrantInnen und JournalistInnen in ganz Europa.
Noch im Dezember 2016 gab die Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Partei die Linke bekannt, dass ihr keine Erkenntnisse über Waffentrainings von „Combat 18“ in Deutschland oder dem Ausland mit deutscher Beteiligung seit dem Jahr 1998 bekannt seien.
Der deutsche Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ (VS) wusste laut den Informationen des NDR jedoch bereits vor dem Treffen von den Plänen der deutschen Faschisten, ohne diese zu verhindern. Und nach wie vor ist die Organisation „Combat 18“ in Deutschland nicht verboten, obwohl sie von Beobachtern der faschistischen Szene seit langem als Nachfolgeorganisation des im Jahr 2000 in Deutschland verbotenen „Blood and Honour“–Netzwerks angesehen wird.
Bisher hat die Beteiligung der Faschisten also kaum nennenswerte Folgen für diese. Auch eine politische Neubewertung der „Combat 18“-Struktur blieb bislang aus. Zuletzt gab es im November 2016 eine Razzia bei vier Faschisten im thüringischen Suhl. Es bestand der Verdacht, dass sie von Mitgliedern der Gruppe „Blood & Honour Südthüringen“ betrieben wird. Die Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Gera jedoch am 27. Juli 2017 ergebnislos wieder eingestellt.
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