Schutzhäuser für Frauen in Deutschland sind überbelegt und unterfinanziert.
Einer Recherche der Online-Plattform „BuzzFeed News“ zufolge fehlen jährlich tausende Plätze in Schutzräumen für Frauen. Allein im Jahr 2016 sollen mehr als 13.500 Frauen deutschlandweit von Frauenhäusern abgewiesen worden sein müssen, weil diese überbelegt waren.
In Bayern zum Beispiel fand nur etwa jede zweite Frau, die Hilfe suchte, einen Platz. In Nordrhein-Westfalen wurden allein im Jahr 2015 über 6.000 Frauen abgewiesen, rund zwei Drittel davon wegen Überbelegung. In Schleswig-Holstein erfolgte 2016 auf fast 4.000 Anruf-Bitten keine Vermittlung.
„BuzzFeed News“ hat bundesweit alle zuständigen Ministerien und Behörden nach der Situation der Frauenhäuser befragt: Rund 7.000 Plätze in 367 „Frauenhäusern“ und sogenannten „Schutz-Wohnungen“ stehen in Deutschland zur Verfügung. 2/3 aller hilfesuchenden Frauen haben demnach 2016 keine Hilfe bei Frauenhäusern gefunden. Zudem fehlen oft Folgeangebote, wenn Frauen die Schutzhäuser wieder verlassen müssen. Für weitere Plätze fehlt es an einer Finanzierung durch Bund und Länder. Dabei stellt Bayern am wenigsten Geld zur Verfügung.
Den 7.000 Plätzen stehen laut Bundeskriminalamt (BKA) im Jahr 2014 mehr als 104.000 angezeigte Fälle gegenüber, in denen Frauen von ihren Partnern vergewaltigt, verletzt, gestalkt oder letztendlich sogar getötet wurden. Die Dunkelzahl liege dabei um ein Vielfaches höher.
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