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Zeitung für Solidarität und Widerstand

Brandunglück „Grenfell Tower“: Ermittlungen gegen Feuerwehr

Rettungskräfte und VersicherungsbetrügerInnen müssen sich verantworten

Vor fast einem Jahr haben am 14. Juni 71 Menschen ihr Leben verloren, als es in einem Londoner Wohnhochhaus im westlichen Stadtteil Kensington zu einem Brand kam. Schnell war klar, dass Baumängel und Pfusch mit Materialien dazu geführt hatten, dass der Brand so verheerende Folgen haben konnte. Also wurde schnell Kritik an den Bauherren und Immobilienbesitzern laut – doch verantworten müssen sich momentan Andere.

Sicherheitsvorschriften missachtet?

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr „London Fire Brigade“ (LFB) hatten die Anweisung („stay put-Regel“) gegeben, vorerst in den Wohnungen des 24-stöckigen Hochhauses zu bleiben. Ein Vertreter äußerte sich dazu kürzlich, dass es „keine offensichtlichere und sicherere“ Alternative gegeben habe. Nach rund zwei Stunden erst hatten die Feuerwehrleute dann eine vollständige Evakuierung eingeleitet – und sehen sich heute massiver Kritik ausgesetzt.

Derweil hat es auch mehrere Fälle von versuchtem Versicherungsbetrug gegeben, bei dem sich acht Männer und eine Frau fälschlicherweise als Opfer oder Angehörige von Opfern ausgegeben und auf diese Weise ungerechtfertigt finanzielle Hilfe erschwindelt hätten. In dreien dieser Fälle wurden bereits mehrjährige Haftstrafen verhängt, insgesamt wurden fünf Menschen für schuldig erklärt.

Offen bleibt bis heute aber die Frage, wann sich diejenigen verantworten müssen, die aus Kostengründen auf billige Fassadenverkleidung setzten (und wohl weiterhin setzen können) und damit überhaupt erst das Risiko produzierten, dass es zu einem Feuerwehreinsatz diesen Ausmaßes kommen musste.

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