Quantitative Abrüstung und qualitative Aufrüstung der Atommächte
Der neue Forschungsbericht des internationalen Friedensforschungsinstituts „SIPRI“ zeigt: es gibt keine atomare Abrüstung, auch wenn die Anzahl der Sprengköpfe weiter leicht rückläufig ist. „Alle Staaten, die Atomwaffen besitzen, haben entweder begonnen, sie zu modernisieren oder langfristige Programme dafür angekündigt“, so Shannon Kile von der Stockholmer Forschungseinrichtung (Link).
Laut dem aktuellen SIPRI-Bericht sollen die Atommächte USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea zu Beginn des Jahres über 14.465 Atomsprengköpfe verfügt haben. Das sind rund 470 weniger als noch im Jahr 2017. Zu Hochzeiten des „Kalten Krieges“ existierten weltweit etwa 70.000 Atomsprengköpfe.
Den leichten Rückgang der Anzahl der Atomsprengköpfe führt das Institut vor allem auf die Unterzeichnung des Abrüstungsabkommens „New START“ (englisch: Strategic Arms Reduction Treaty, deutsch: Vertrag zur Verringerung strategischer Waffen) zwischen Russland und den USA im Jahr 2010 zurück. Gleichzeitig haben die USA angekündigt, bis 2026 etwa 400 Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Atomwaffen zu investieren. Die beiden Länder besitzen zusammengerechnet fast 92% aller heute existierenden Atomwaffen.
SIPRI schätzt, dass zur Zeit rund 3.750 der gesamten Atomsprengköpfe tatsächlich operativ einsetzbar sind. Bei Nordkorea wird die Anzahl der nuklearen Sprengköpfe auf zehn bis 20 geschätzt.
Da das Friedensforschungsinstitut seine Angaben und Zahlen jedoch nur aus öffentlichen Quellen bezieht, ist ungewiss, wie sicher diese Zahlen tatsächlich sind.
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