In Indien hat die Ungleichheit in den letzten Jahren massiv zugenommen. Während die Mehrheit des 1,3 Milliarde Menschen zählenden Landes kaum etwas besitzt, genießt die Elite drei Viertel des gesamten Reichtums.
Zehn Prozent der Bevölkerung kontrollieren 77,4 Prozent der Reichtümer Indiens, während 60 Prozent der Bevölkerung mit nur 4,7 Prozent am Wohlstand teilhaben, so der neueste Weltwohlstandsbericht des Forschungsinstituts Credit Suisse.
Zwar ist der Wohlstand Indiens in den letzten zehn Jahren kontinuierlich und rasant angestiegen, aber davon haben nahezu ausschließlich die ohnehin schon Reichen profitiert.
Seit der Jahrtausendwende wuchs die indische Wirtschaft durchschnittlich um 8 Prozent. Der Wohlstand der Wohlhabenden hat sich zwischen 2013 und 2018 jährlich um 8,3 Prozent vermehrt, der des durchschnittlichen Inders hingegen nur um 4,4 Prozent. Zeitgleich ist der Gini-Koeffizient, ein Messwert, der die Ungleichheit eines Landes darstellt, von 81,3 Prozent auf 85,4 Prozent angewachsen. Damit ist die Wohlstandsverteilung in Indien sogar noch ungleicher als die der USA oder Chinas. Das bestätigt auch die kapitalismuskritische NGO Oxfam. Oxfam zufolge wuchs der Reichtum der indischen Milliardäre seit 2000 jährlich um 13 Prozent, die Löhne einfacher ArbeiterInnen dagegen nur um jährlich 2 Prozent.
91 Prozent der erwachsenen Bevölkerung besitzen einen Wohlstand von weniger als 10.000 US-Dollar“ im Jahr. Dagegen besitzt ein kleiner Bruchteil (0,6 Prozent der Erwachsenen) über 100.000 US-Dollar pro Jahr. Dieser Bruchteil macht bei der großen Bevölkerungszahl 4,8 Millionen Menschen aus.
„Unseren Schätzungen zufolge haben 3.400 Erwachsene einen Wohlstand von 50 Millionen US-Dollar und 1.500 haben mehr als 100 Millionen“, so der Bericht der Credit Suisse weiterhin.
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