Qualität der Sender leidet und Stellen werden abgebaut. ARD-Leitung erhalten Jahresgehälter von über 350.000 Euro.
Laut Angaben der „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD)“ fehlt den 10 Sendern des Zusammenschlusses Geld: „Wir haben seit 2009 bei den verwendbaren Mitteln, also bei den Beitragsgeldern, die wir echt verwenden dürfen, nicht die Teuerung ausgeglichen bekommen, nicht den Verbraucherpreisindex und erst recht nicht die rundfunkspezifische Teuerung“, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm auf einer ARD-IntendantInnensitzung.
Weniger Kameras, Drehtage und Mitarbeiter
Es seien schon große Einsparungen in den vergangenen Jahren vorgenommen worden, wodurch die Qualität der Sender leide. So seien weniger Kameras in den Studios aufgestellt worden, es wären häufiger Wiederholungen gesendet worden, Produktionen hätten weniger Drehtage bekommen und auch an der Altersvorsorge der jüngeren MitarbeiterInnen sei gespart worden. Hinzu kommt, dass die ARD-Anstalten im Zeitraum von 1993 bis Ende 2020 etwa 20 Prozent der Stellen abgebaut haben werden.
Trotz Einsparungen Spitzengehälter für die Führung
Trotz der angespannten finanziellen Lage zahlt die ARD den IntendantInnen Jahresgehälter von bis zu 379.000 Euro. DirektorInnen der verschiedenen Landesrundfunkanstalten bekommen eine Grundvergütung von etwa 16.000 Euro monatlich. In der Saison 2015/2016 wurden an 21 Sportmoderatoren im Ersten außerdem insgesamt 1,88 Millionen Euro gezahlt. An acht weitere „Sportexperten“ gingen im gleichen Zeitraum 1,2 Millionen Euro.
Momentan ist der Rundfunkbeitrag auf monatlich 17,50 Euro pro Haushalt bis zum Ende des Jahres 2020 festgeschrieben. Das Budget der ARD beläuft sich dabei auf 6,3 Milliarden Euro. Bis Ende April müssen die öffentlich-rechtlichen Sender bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die benötigten Gelder für das kommende Jahr anmelden.