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„Atomwaffendivision Deutschland“: Plant diese faschistische Terrororganisation Anschläge in Deutschland?

Die „Atomwaffendivision Deutschland“ (AWD) ist eine Neonazi-Terrorgruppe, die erstmals 2013 in den USA in Erscheinung trat. Ihr Ziel ist es, durch den Aufbau von faschistischen Terrorzellen einen „Rassenkrieg“ zu starten, bisher werden ihr fünf Morde angerechnet.

In ihren Chatprotokollen findet man unter anderem Anleitungen zum Bombenbau und Diskussionen über Anschlagsziele wie beispielsweise Züge und Regierungsgebäude.

Anfang 2018 trat die „Atomwaffendivison“ erstmals in Deutschland in Erscheinung. Im Internet wurde ein Video verbreitet, in dem der Rassenkrieg propagiert wurde und ein Nazi mit AWD-Fahne vor der ehemaligen SS-Kultstätte Wewelsburg in Nordrhein-Westfalen posiert. In den letzten Wochen tauchten jedoch auch Flyer der AWD an der Universität in Frankfurt am Main und in dem migrantisch geprägten Kölner Stadtviertel Mülheim auf.

Frankfurt: Neonazis rufen in Flugblättern zu „totalem Bürgerkrieg“ auf

Dort wird fantasiert, MuslimInnen wären ein „Werkzeug der Juden“ und sie enden mit der Drohung „Moslems! Verlasst Deutschland! Gezielte Angriffe auf euch werden bald starten!“ In Mülheim wurden diese Flyer nur wenige Tage vor dem 15. Jahrestag vom Nagelbombenanschlag des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) in der dortigen Keupstraße verteilt.

Am heutigen Samstag findet deshalb um 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Wiener Platz in Köln-Mülheim statt unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus, faschistische Drohungen und Rechtsterrorismus!“. Organisiert wird die Kundgebung von den Kölner Gruppen Solidaritätsnetzwerk, Frauen*Kollektiv und der Internationalen Jugend.

Im Kontext der nun aufgetauchten Flyer muss man sich fragen, ob es in Deutschland nun eine weitere faschistische Terrororganisation gibt und ob die „Atomwaffendivison“ einen ähnlichen Ausgang wie der NSU erleben wird. Klar scheint zu sein, dass man in einem Staat, in dem das NSU-Unterstützerumfeld noch immer nicht aufgedeckt wurde und immer neue Details über FaschistInnen in Verfassungsschutz, Polizei und Militär herauskommen, nicht mit einer konsequenten Offenlegung oder Bekämpfung solcher Strukturen rechnen kann.

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