Über 80.000 Menschen werden derzeit an der südlichen US-Grenze in Asylhaft gehalten. Sie sind dort in völlig überfüllten Gefängnissen inhaftiert, bis ihr Aufenthaltsstatus geklärt ist. Dabei werden auch Kinder von ihren Eltern getrennt. Am Freitag haben nun zehntausende Menschen in 700 Städten unter dem Motto „Lights for Liberty“ gegen diese Praxis protestiert.
Die Kampagne wurde laut USA Today von der Anwältin Elizabeth McLaughlin, dem Women’s March, und dem Black Movement Law Project, ins Leben gerufen. Sie riefen dazu auf, am gestrigen Freitag gegen 19 Uhr amerikanischer Zeit Kundgebungen und Aktionen zu organisieren. Mehr als 700 Städte nahmen teil.
In Washington DC kamen rund 1.000 Menschen vor dem Weißen Haus zusammen.
Massive crowd at the DC #Lights4Liberty vigil. Hundreds of people, if not more. #DontLookAway, America. It’s past time to #CloseTheCamps. pic.twitter.com/NDWMLwJytr
— Charlotte Hancock (@CharlatAnne) July 12, 2019
Auch in dutzenden weiteren amerikanischen Städten und Bundesstaaten gab es Aktionen, wie beispielsweise in Florida und in New Jersey. In Aurora wurde die zuständige ICE-Behörde von außen verbarrikadiert.
Entrance of the Aurora ICE facility is left covered in protest signs and barred shut. #LightsforLiberty #immigration pic.twitter.com/ESbEm1roy5
— Jaclyn Allen (@jaclynreporting) July 13, 2019
Auch in Deutschland wurde von „Exil-Demokraten“ eine Kundgebung am Brandenburger Tor organisiert.
Tagelange Haft in „Stehräumen“
Erst kürzlich hat ein Experte für Konzentrationslager in den USA die Grenz-Gefängnisse als „Concentration Camps“ bezeichnet.
Die Haftbedingungen, die die Menschen aushalten müssen, ohne Aussicht auf einen Prozess oder ähnliches zu haben, sind dort lebensbedrohlich. In einer Einrichtung in Texas namens „El Paso Del Norte“ waren über Tage hinweg 900 MigrantInnen in einer Unterkunft untergebracht, die mit 125 Personen ausgelastet wäre.
Diese Überfüllung führt dazu, dass es in einigen Räumen so eng ist, dass die Menschen nur noch dicht an dicht stehen können. Momentan sind 80.000 Menschen in „Asylhaft“. Die Grenzbehörden seien derzeit weitestgehend nicht im Stande, menschenwürdige Hygienebedingungen herzustellen. Wegen ungenügender Sanitäranlagen und Waschmöglichkeiten müssen Gefangene manchmal mehrere Tage in Kleidung verbringen, die von Fäkalien verschmutzt ist.