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Dienstag, März 19, 2024
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    Straße von Hormus: Iran setzt britischen Tanker fest

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    Nach der Festsetzung zweier britischer Tanker hält der Iran einen noch immer beschlagnahmt. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Zwischenfällen im Persischen Golf. Hintergrund ist der Streit um das geplatzte Atomabkommen mit dem Iran. US-Präsident Trump will Gespräche mit dem Iran ausloten lassen.

    Während die „Mesdar“ nach wenigen Stunden weiterfahren durfte, liegt die „Stena Impero“ immer noch fest. Der Iran hatte den britischen Tanker am Freitag in der Straße von Hormus, einer Meerenge am Persischen Golf, beschlagnahmt. Angeblich sei das Schiff in der falschen Fahrrinne unterwegs gewesen, habe ein iranisches Fischerboot gerammt und dessen Notruf ignoriert.

    Großbritannien wies diese Darstellung zurück. Der britische Außenminister Jeremy Hunt erklärte, er nehme an, dass die Festsetzung eines iranischen Öltankers im britischen Gibraltar der Anlass für den Zwischenfall am Golf sei. Der Tanker, der Öl nach Syrien transportieren sollte, war von der britischen Marine Anfang Juli wegen des Verdachts auf Verstoß gegen EU-Sanktionen gestoppt worden. Am Freitag hatte das Oberste Gericht von Gibraltar angeordnet, das Schiff noch für mindestens 30 Tage festzuhalten.

    Damit häufen sich die Zwischenfälle im Iran-Konflikt. Dieser war wieder aufgeflammt, nachdem die USA im Mai 2018 das Wiener Atomabkommen einseitig aufgekündigt und neue Sanktionen gegen das Land verhängt hatten. In dem Vertrag von 2015 hatten die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und der Iran eine strenge Beschränkung des iranischen Atomprogramms vereinbart. Im Gegenzug waren jahrelange UN-Sanktionen gegen das Land aufgehoben worden.

    Der Iran hat Anfang Juli erklärt, sich nun nicht mehr an die Verpflichtungen aus dem Abkommen halten zu wollen, und die verstärkte Anreicherung von Uran wieder aufgenommen. Im selben Zeitraum kam es zu einer Reihe von Zwischenfällen mit Schiffen im Persischen Golf. Erst in der vergangenen Woche erklärten die USA, eine iranische Drohne abgeschossen zu haben – was der Iran dementierte.

    Der deutsche Außenminister Heiko Maas warnte vor einer Eskalation der Gewalt in der Region und erklärte gegenüber der Bild am Sonntag, es gehe darum, „Krieg zu verhindern“. Die EU-Außenbeauftragte Mogherini forderte laut ihrem Sprecher die sofortige Freilassung des britischen Schiffs.

    US-Präsident hat unterdessen den republikanischen Senator Rand Paul beauftragt, eine Aufnahme von Gesprächen mit dem Iran auszuloten. Paul habe seine Hilfe angeboten, erklärte Trump: „Wir werden sehen, was passiert.“

     

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