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Montag, Oktober 7, 2024
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    Krieg beginnt hier!

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    Krieg beginnt hier? Was soll das heißen? Warum gibt es eigentlich Kriege, wer profitiert davon und was hat das Ganze eigentlich mit uns zu tun? – Ein Kommentar von Kevin Hoffmann

    Die meisten Menschen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, kennen ihn nur aus den abendlichen Nachrichten der Tagesschau, Hollywood-Filmen oder Fernsehdokumentationen. Krieg ist für viele von uns etwas weit Entferntes, das mit uns scheinbar überhaupt nichts zu tun hat.

    Deutsche Waffenexporte

    Das stimmt allein schon deshalb nicht, weil Deutschland eines der führenden Länder im Verkauf von Kriegswaffen ist. Es gibt kaum eine Region in der Welt, in die deutsche Firmen nicht ihre Waffen exportieren. Dabei verdienen sich deutsche Unternehmen wie Rheinmetall, Diehl, Heckler & Koch, Walther, Sig-Sauer, MEN Nassau, Krauss-Maffei Wegmann, Lürssen-Werft und Thyssenkrupp mit Hilfe der Bundesregierung dumm und dämlich.

    Gleichzeitig leiden unter diesen Waffen und den verheerenden Schäden, die sie anrichten, Millionen Menschen überall auf der Welt. Laut Schätzungen des Rüstungsinformationsbüros Freiburg stirbt im Durchschnitt alle 14 Minuten ein Mensch auf der Welt durch den Gebrauch der deutschen Waffen von Heckler & Koch. Allein mehr als 10 Millionen Exemplare des G3-Sturmgewehrs der Firma sollen in mindestens 80 Ländern im Umlauf bzw. Einsatz sein.

    Wie entstehen Kriege?

    Doch wie entstehen Kriege eigentlich? Fest steht, sie fallen sicher nicht einfach vom Himmel. Vielmehr stehen die verschiedenen Kriegsparteien immer für verschiedene Interessen. Kriege entstehen überall dort, wo die Machtinteressen zweier Staaten, verschiedener Wirtschaftsräume oder anderer Machtstrukturen aufeinander prallen. Dabei kann der Kriegsgrund der Zugang zu Rohstoffen, die Kontrolle strategisch wichtiger Handelswege oder auch die Installierung eines neuen Marionetten-Regimes sein. Wichtig ist dabei, die Lügen der Herrschenden, Kriege würden zum Wohl der Menschen oder zum Schutz von Menschenrechten geführt, zu entlarven. Dahinter stecken immer knallharte Interessen.

    Auch Deutschland ist mit der Bundeswehr an zahlreichen Auslandseinsätzen beteiligt. Und wenn es nach der neuen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gehen sollte, dann nehmen diese in Zukunft noch deutlich zu und werden ausgebaut. Ihr Ziel ist es, insbesondere die Interessen der deutschen Wirtschaft im Ausland stärker durch militärische Mittel zu vertreten und „deutsche Interessen“ zu sichern.

    Immer mehr Geld für Waffen

    Deutschland gibt immer mehr Geld für Waffen aus. Allein in den vergangenen sechs Jahren sind die jährlichen Militärausgaben von 33 auf 43 Milliarden Euro gestiegen. Ein Anstieg um 30 Prozent. Geht es nach Kramp-Karrenbauer und der deutschen Waffenindustrie werden diese Ausgaben in den nächsten Jahren schrittweise auf 68 Milliarden Euro erhöht werden.

    Bezahlt wird das Ganze natürlich von unseren Steuergeldern. Ein Mitbestimmungsrecht darüber haben wir nicht wirklich. Stellen wir uns aber nur einmal vor, was man mit diesem Geld alles Sinnvolles anstellen könnte, wenn es nicht in Waffen, sondern in Soziales und Infrastruktur investiert werden würde. Zum Beispiel wäre ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) sofort umsetzbar!

    Doch dafür müssen wir uns engagieren, müssen eintreten für ein Ende der Waffenexporte und deutscher Auslandseinsätze. Wir müssen es heraus schreien: Keine Kriege in unserem Namen!

    • Autor bei Perspektive seit 2017 und Teil der Print-Redaktion. Freier Autor u.a. bei „Junge Welt“ und „Neues Deutschland“

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