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Donnerstag, März 28, 2024
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    Anschlagsserie in Waldkraiburg: Mutmaßlicher Täter bezeichnet sich als Kämpfer des „Islamischen Staats“ der im „Hass auf Türken“ handelte

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    Ein 25-jähriger Deutscher hat eine Anschlagsserie auf türkische Geschäfte und Einrichtungen im bayrischen Waldkraiburg gestanden. Zuvor waren bei ihm mehrere Rohrbomben und Chemikalien gefunden worden. Der Festgenommene bezeichnete sich in einer ersten Vernehmung als Kämpfer des islamisch-fundamentalistischen “IS”. Seine Tat habe er im „Hass auf Türken“ begangen. Nun wird ihm 27-facher versuchter Mord vorgeworfen.

    Am Sonntag hat ein junger Mann eine Anschlagsserie auf türkische Geschäfte in der bayrischen Kleinstadt Waldkraiburg gestanden. Zuvor war der 25-Jährige in einem Bahnhof bei einer Zufallskontrolle festgenommen worden. In seinem Gepäck waren zehn funktionsfähige Rohrbomben und 20 Kilo chemische Substanzen gefunden worden.

    Bei einer anschließenden Vernehmung soll er sich selbst “Bombenleger von Waldkraiburg” genannt haben. Wie der Bayrische Rundfunk außerdem berichtet, bezeichnete er sich als Kämpfer des islamisch-fundamentalistischen „IS“. Ihm soll es jedoch nicht gelungen seien, sich dem IS anzuschließen, erklärte er.

    Als Motiv für die Taten gab er “Hass auf Türken” an. Er verneinte einen Zusammenhang mit dem kurdischen Befreiungskampf. Der mutmaßliche Täter kommt aus der Gegend – er wurde in Altötting als Sohn türkischstämmiger Eltern geboren und besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft.

    Vier Anschläge

    Dem Festgenommenen werden mindestens vier Anschläge vorgeworfen: In der Nacht vom 16. auf den 17. April wurde ein türkischer Friseurladen angegriffen und in der folgenden Nacht ein türkisches Lokal beschädigt. In beiden Fällen wurden die Fensterscheiben der Geschäfte eingeworfen. Zudem gab es einen Brandanschlag auf einen türkischen Lebensmittelladen, der am Morgen des 27. April stattfand. Am 6. Mai wurde dann noch einmal bei einem Imbiss die Scheibe eingeworfen und eine übelriechende Flüssigkeit vergossen.

    Fraglich bleibt, warum der Tatverdächtige trotz seines Besitzes von mehreren Rohrbomben bei drei seiner vier Anschläge „nur“ mit Steinen die Fensterscheibe einwarf. Nach eigenen Angaben sei ihm der Transport der Rohrbomben zu mühselig gewesen. Ebenso fraglich ist, warum der ihn als Anhänger des islamischen Staats gerade der “Hass auf Türken” antrieb.

    Laut Oberstaatsanwalt werden dem jungen Mann versuchter Mord in 27 Fällen, schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Nun werde ermittelt, ob es Mittäterinnen oder MitwisserInnen gebe.

    “Ich gehe stark davon aus, dass er nicht der Einzige ist”, erklärte beispielsweise Aleyna Yildiz, Tochter eines Döner-Imbiss-Inhabers. Dass jemand so etwas in wenigen Wochen ganz alleine mache, könne sie sich nicht vorstellen.

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