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Freitag, März 29, 2024
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    Minneapolis: Unzählige Verletzte, zwei Tote bei Protesten trotz Ausgangssperre

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    Zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg ist die gesamte Nationalgarde des Bundesstaats Minnesota in Bereitschaft. Bei den Protesten kam es zu hunderten Festnahmen, ein Demonstrant verstarb an einer Schussverletzung.

    Trotz Ausgangssperre haben die Proteste in Minneapolis in der vergangenen Nacht einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Drohungen des US-Präsidenten, die “unbegrenzte Macht des Militärs” einsetzen zu wollen, scheinen die Wut der DemonstrantInnen eher noch befeuert zu haben. Seit gestern sind in insgesamt acht Bundesstaaten die Nationalgarden in Bereitschaft, dutzende größere Städte verhängten Ausgangssperren. Im Bundesstaat Minnesota ist es das erste Mal seit dem zweiten Weltkrieg, dass die gesamte Nationalgarde aktiviert ist. In der vergangenen Nacht waren 2.500 ihrer SoldatInnen aktiv.

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    Neben vielen Verletzten durch Gummigeschosse und Tränengas ist mindestens ein Demonstrant erschossen worden. Ein Beamter der Federal Protective Services (Sicherheitspolizei des Heimatschutzministeriums) verstarb ebenfalls an Verletzungen durch ein Geschoss.

    Unterwanderungsversuche durch Rassisten

    Initiativen vor Ort forderten insbesondere auch die weiße Bevölkerung auf, sich mit den Protesten zu solidarisieren. Im Interview mit der Tagesschau berichtet Berit Talan allerdings auch von gefährlichen Entwicklungen: An den vergangenen Abenden hatten Läden, die von Schwarzen geführt werden, das kenntlich gemacht, um sich vor Plünderungen zu schützen.

    Das sei jetzt nicht mehr der Fall, denn unter die DemonstrantInnen gegen rassistische Polizeigewalt hätten sich auch VertreterInnen der “White Supremacy” (Weiße Überlegenheit) gemischt. Sie seien teils aus anderen Bundesstaaten angereist, wie ihre Trucks erkennen ließen.

    “It’s ANTIFA”

    Der US-Präsident wettert währenddessen auf twitter gegen die Proteste. Noch vor wenigen Tagen hatte er die bewaffneten Rechten, die in vielen Städten für ihr Recht auf Haarschnitte demonstrierten, als “sehr gute Leute” bezeichnet. Nun nennt er die DemonstrantInnen “Thugs”, eine rassistisch konnotierte Beleidigung, die in etwa “Nichtsnutz” bedeutet.

    Gleichzeitig lobt er immer wieder das Vorgehen der Militärs vor Ort und betont, dass sie einen guten Job machten.

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