`
Donnerstag, April 18, 2024
More

    Zehntausende bei 1.Mai-Aktionen in ganz Deutschland auf den Straßen

    Teilen

    Für dieses Jahr hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) alle Kundgebungen zum 1.Mai abgesagt. Das hinderte zehntausende Menschen nicht daran, selbstständig auf die Straße zu gehen. Mit angemeldeten Kundgebungen, Spontandemonstrationen, politischen Spaziergängen und vielen kreativen Aktionen im Stadtbild. Ein Überblick über einen dezentralen kämpferischen 1. Mai.

    Während der DGB seinen Protest in die virtuelle Welt verlegte, sind in ganz Deutschland zehntausende Menschen zu Mai-Kundgebungen auf die Straße gegangen. Bei nahezu allen Kundgebungen wurde dabei auf Maßnahmen des Infektionsschutzes geachtet. So wurden Masken getragen, Abstände markiert oder in Reihen gelaufen. Wir veröffentlichen einen kleinen Überblick über einige der Aktionen.

    In Berlin fanden am diesjährigen 1.Mai dutzende Aktionen statt, von kleinen Kundgebungen  bis zu einem Autokorso in das Reichenviertel Grunewald. Ab 18:00 Uhr gab das „Revolutionäre 1.Mai-Bündnis“ über Twitter im 20-Minuten-Takt Orte für Spontankundgebungen heraus. So konnten sich insgesamt rund 3.000 Menschen an den Protesten beteiligen. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen und zu Festnahmen, wie der Journalist PM Cheung berichtet.

    Auch in Hamburg sind die Mai-Proteste traditionell groß. Zur üblichen 12-Uhr-Demonstration an der Feldstraße versammelten sich rund 100 Menschen, die Versammlung wurde jedoch nach etwa einer Stunde von der Polizei aufgelöst.

    Am Abend kam es zu mehreren Klein-Aktionen auf der Reeperbahn, wo die Polizei massive Kräfte zusammengezogen hatte. Hier beteiligten sich laut taz rund 700 Personen an den Aktionen. Am Abend kam es außerdem noch zu Auseinandersetzungen vor der roten Flora, die Polizei setzte Wasserwerfer ein.

    In Leipzig wurde eine angemeldete Kundgebung schon nach kurzer Zeit wegen zu vieler Beteiligter aufgelöst. Anschließend bewegte sich die Menge mit einem politischen Spaziergang zu einer weiteren angemeldeten Kundgebung. Dadurch kam eine Demonstration von etwa 600 Personen zustande.

    In Stuttgart begann der Tag bereits früh mit einer Spontan-Demonstration, bei der auch Rauchtöpfe und bengalische Feuer gezündet wurden.

    Anschließend fanden sich gegen 12:00 Uhr mehrere hundert TeilnehmerInnen aus einem breiten Spektrum ein. Die Versammlung zog mit rund 500 Personen über eine kurze Route in Reihen von vier Personen kämpferisch durch die Innenstadt. Auffällig war dabei auch der vielfach verwendete rote Mundschutz.

    In Nürnberg beteiligten sich rund 900 Menschen an einem dezentralen Aktionstag, der entlang der Route der traditionellen revolutionären 1.Mai-Demonstration stattfand. Der Protest war deutlich wahrnehmbar. Mit Kleidungsstücken, durch Sprechchöre, mit Schildern und Spruchbändern machten viele Menschen ihre Positionen im Rahmen eines Spaziergangs deutlich.

    In München sammelten sich etwa 500 Menschen an dem traditionellen Startpunkt vor dem DGB-Haus. Anschließend zog die Demonstration diszipliniert und unter Achtung von Abstandsregeln durch die Stadt.

    Im baden-württembergischen Freiburg versammelten sich gegen 14 Uhr rund 500 Personen auf dem Platz der Alten Synagoge. Unter Einhaltung des Mindestabstands machten sie mit Transparenten, Schildern und Reden ihre Forderungen wie etwa „Menschen vor Profite“, „Eine andere Welt ist machbar“ und „Gesundheitssystem vergesellschaften“ deutlich. Zuvor waren mehrere Banner im Stadtbild aufgehängt worden, unter anderem ein 8 Meter langes am Aussichtsturm im Seepark.

    In Köln hatte ein breites Bündnis verschiedener fortschrittlicher und antikapitalistischer Organisationen zu einem dezentralen Aktionstag mit sieben Kundgebungen unter dem Motto #UnteilbarSolidarisch aufgerufen. An mehreren Stellen versammelten sich jeweils dutzende Menschen in den Stadtteilen und in der Innenstadt, um gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Arbeiterinnen und Arbeiter, sowie die besonderen Probleme von Frauen und Jugendlichen aufmerksam zu machen.

     

    In Düsseldorf versammelten sich unter anderem 100 Menschen vor dem Landtag unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht alleine“. Zuvor war die Aktion vor Gericht erklagt worden.

    Auch in kleineren Städten fanden sich Menschen zu Krisen-Protesten ein. In Wuppertal sammelten sich etwa 50 Personen. In Erfurt gab es einen politischen Stadtspaziergang. In Cottbus versammelten sich rund 80 Personen bei einer Kundgebung auf dem Stadthallenvorplatz.

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News