`
Donnerstag, April 18, 2024
More

    “Secret Service” kauft Standortdaten von obskurer Social Media-Überwachungsfirma

    Teilen

    Donald Trump wettert gegen die Plattform “TikTok”, da sie Daten von Amerikanern sammle. Nun kommt heraus: Die amerikanische Strafverfolgungsbehörde “Secret Service” hatte selbst Standortdaten von Amerikanern bei einem dubiosen Social Media-Unternehmen gekauft. Dieses sammelt die Informationen über Apps auf Smartphones. Die Behörde nutzte die Daten, ohne dass Haftbefehle vorlagen.

    Der “United States Secret Service” (oder kurz “Secret Service”) ist in der internationalen Öffentlichkeit vor allem als Privat-Geheimdienst des US-Präsidenten bekannt. Tatsächlich handelt es sich aber um eine US-amerikanische Strafverfolgungsbehörde auf Bundesebene, die dem amerikanischen Ministerium für Innere Sicherheit untersteht.

    Wie nun bekannt wurde, hat der Secret Service eine umstrittene Social Media-Überwachungsfirma genutzt, um Standortinformationen zu Bewegungen von AmerikanerInnen zu erwerben, ohne dass ein Haftbefehl dafür erforderlich ist.

    Locate X

    Das Unternehmen mit dem Namen “Babel Street” ist eine obskure Organisation, die ein Produkt namens “Locate X” anbietet, mit dem Berichten zufolge anonymisierte Standortdaten von einer Vielzahl beliebter Apps gesammelt werden können, die Benutzer unabsichtlich auf ihren Handys installiert haben.

    Unabsichtlich“ bedeutet, dass nicht jede/r weiß, dass zufällige harmlose Apps häufig ihre Daten bündeln und anonymisieren, um sie an den Meistbietenden zu verkaufen.

    Quellen innerhalb des geheimen Unternehmens beschrieben die Fähigkeiten des Systems so, dass ein Benutzer einen digitalen Bereich rund um eine Adresse spannen kann, um die dortigen mobilen Geräte genau zu bestimmen und zu sehen, wohin sie sich in der Vergangenheit bewegt haben – teilweise über Monate hinweg.

    Zwei Millionen

    Der Secret Service soll das Locate X-System im Zuge der Ermittlungen zu einem großen Kreditkarten-Betrug verwendet haben. Dafür zahlte er Lizenzgebühren in Höhe von 2 Millionen US-Dollar.

    Bereits im März wurde berichtet, dass der US-Zoll und auch der US-Grenzschutz einen Vertrag zur Nutzung von Locate X hatten.

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News