Der Flughafenbetreiber „Fraport“ hatte bisher damit gerechnet, bis Ende diesen Jahres 4.000 Arbeitsstellen abzubauen. Nun sollen weitere 1.000 dazu kommen. Der Verlust des Unternehmens fiel derweil geringer aus als gedacht, und die Aktienkurse steigen wieder.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist der Flugverkehr noch immer eingeschränkt. Das schlägt sich auch in den Bilanzen des Flughafenbetreibers Fraport nieder. Das mehrheitlich staatliche Unternehmen schrieb einen Verlust von 65 Millionen Euro im ersten Quartal des Jahres 2021.
Analyst:innen waren zuvor von einem fast doppelt so hohen Betrag, nämlich 121 Millionen Euro ausgegangen. Am Dienstagvormittag stieg die Fraport-Aktie dann wieder, zeitweise um über ein Prozent. Also steigen auch wieder die Gewinnerwartungen des Unternehmens. Es zählt nun zu den stärksten Aktien-Konzernen des MDAX. Dort sind die 60 börsennotierten Unternehmen zu finden, die auf die 30 stärksten des DAX folgen.
„Wir haben im ersten Quartal noch keine spürbare Erholung im Luftverkehr gesehen. Doch wir gehen davon aus, dass wir den Tiefpunkt nun überschritten haben“, so Fraport-Chef Stefan Schulte.
Für die Arbeiter:innen des international tätigen Flughafenbetreibers sieht es jedoch anders aus. Vor der Krise zählte der Hauptsitz in Frankfurt am Main noch rund 22.000 Beschäftigte. Bis Ende des Jahres 2021 war zunächst die Streichung von 4.000 Stellen geplant. Wie Finanzchef Matthias Zieschang jetzt in einer Konferenz mit Analyst:innen verlautbaren ließ, werde die Zahl der entlassenen Arbeiter:innen voraussichtlich noch darüber liegen – womöglich bei 5.000.
„Ich habe die 5.000 erwähnt – das ist kein Ziel, aber wir versuchen, so viele wie möglich zu erreichen“, fügte Zieschang hinzu. Man lässt sich also Luft nach oben.
Zu den womöglich mehr als 5.000 Arbeiter:innen bei Fraport kommen außerdem noch 2.000 Vollzeitstellen bei der Fraport-Tochter „Frasec“ hinzu. Dieser Zweig des Mutter-Unternehmens war bisher für die Luftsicherheitskontrollen am Flughafen in Frankfurt am Main verantwortlich. Ab 2023 wird diese Aufgabe jedoch von anderen von Fraport beauftragten Unternehmen übernommen werden. So hat es der Flughafenbetreiber in der vergangenen Woche mit der Bundesregierung vereinbart, die damit die Verantwortung für die Kontrollen abgibt.