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Freitag, April 26, 2024
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    Überproduktionskrise in der Schweinemast

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    Viele Teile der Wirtschaft stecken in Deutschland noch immer tief in der Krise. Einer davon ist die Schweinemast. Vertreter der Branche fordern nun eine staatliche Subvention als Anreiz, um aus der Schweinemast auszusteigen.

    Knapp 50 Millionen Schweine wurden bis Anfang 2020 jährlich in Deutschland geschlachtet. Jede Woche fast eine Million. Der Großteil davon wurde in Deutschland verkauft, verkocht und in Restaurants serviert, aber immerhin 16 Prozent wurden exportiert – ein bedeutender Anteil nach China. Insbesondere Rüssel, Pfoten und Ohren werden dort durchaus auch auf dem Teller gerne gesehen.

    Verschiedene Faktoren haben jedoch seitdem den Absatz einbrechen lassen und zu einer besonders schweren Krise in der Branche geführt.

    Nicht nur, dass in einer Wirtschaftskrise immer die Kaufkraft der breiten Bevölkerung nachlässt, weil Menschen arbeitslos werden, Lohnsenkungen hinnehmen müssen oder kurzarbeiten; erschwerend kam hinzu, dass die Gastronomie – ein wichtiger Abnehmer für Schweinefleisch – zu einem großen Teil während des Lockdowns kaum noch Schweinefleisch nachgefragt hat.

    Auch der Export war teilweise durch die Pandemie erschwert. Mit der mittlerweile auch in Deutschland grassierenden Schweinepest wurden Einfuhrverbote nach China begründet.

    Die Schweinemast wurde dementsprechend reduziert. Die Zahl der geschlachteten Schweine pro Woche fiel auf 800.000. Aber das relative Überangebot ist noch immer da. Der Preis für ein Kilo Schweinefleisch ist rapide gesunken von 2,03 Euro (Anfang 2020) auf 1,47 Euro (August 2020) und hat sich seit Anfang des Jahres 2021 bei etwa 1,20 Euro eingependelt.

    Der Geschäftsführer der “Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands” (ISN), Torsten Staack hat sich in dieser Lage nun gegenüber dem NDR für eine besondere Form der Subvention ausgesprochen. Die sogenannte “Zukunftsprämie” soll nach dem Wunsch des Verbands den Ausstieg aus der Tierhaltung erleichtern.

    Nach Angaben des Verbands mache ein Schweinemast-Betrieb momentan mit jedem geschlachteten Schwein keinen Gewinn mehr, sondern einige Cent Verlust.

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