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Donnerstag, April 25, 2024
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    Corona-Hilfsgelder kommen an Berliner Schulen nicht an

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    Insgesamt 64 Millionen Euro stellt der Bund Berliner Schulen bereit, um pandemiebedingte Lernrückstände aufzuholen und die Schulsozialarbeit auszubauen. Aufgrund des bürokratischen Vergabeprozesses sind bisher allerdings nur 14 Millionen Euro in den Schulen angekommen.

    Seit Mai stellt der Bund im Rahmen des Programms „Stark trotz Corona“ 64 Millionen Euro für Berliner Schulen zur Verfügung – zum einen ein Pappenstiel im Vergleich zu den Steuergeschenken an Großkonzerne, zum anderen kommen nicht einmal diese Gelder bei den Schüler:innen an, wie die Senatsverwaltung nach parlamentarischer Anfrage bestätigte.

    Eigentlich sind die Gelder für vier Bereiche vorgesehen:

    • Aufholen von Lernrückständen, die beispielsweise durch Schulschließungen und Online-Unterricht entstanden sind. Von 44 Millionen Euro, welche dafür zur Verfügung stehen, wurden erst 5 Millionen abgerufen.
    • Entwicklung der Jugendarbeit.
    • Stärkung der Schulsozialarbeit. Für diese beiden Posten wurden erst 2 der 12 zur Verfügung stehenden Millionen abgerufen.
    • Frühkindliche Bildung.

    Insgesamt wurden bisher erst 14 von 64 Millionen Euro abgerufen. Sie sollen von Schulen beispielsweise für entsprechende Projekte in Partnerschaft mit freien Trägern genutzt werden.

    Der Hauptgrund dafür, dass dies bisher nicht geschah, dürfte die bürokratische Vergabe der Gelder sein.

    Die Aufträge der Schulen an freie Träger dürfen nämlich nicht etwa direkt vergeben werden. Stattdessen wird der Prozess über eine europäische Vergabeplattform abgewickelt. Deren Prozedere ist allerdings derart kompliziert, dass viele Träger sich der Plattform nicht anschließen können oder wollen.

    Viele Schulen geben deshalb an, dass ihre Träger nicht am Programm teilnehmen würden und sie aufgrund des Personalmangels noch keine neuen gefunden haben.

    Die Problemlage ist dabei in ärmeren Bezirken noch verschärfter. So wurden die meisten Aufträge bisher in Steglitz-Zehlendorf, die wenigsten in Marzahn-Hellersdorf vergeben.

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