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Dienstag, April 23, 2024
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    Abtreibungsverbot in Idaho – Abortion Ban aus Texas dient als Vorbild

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    Idaho ist der erste US-Bundesstaat, in dem ein Abtreibungsverbot nach texanischem Vorbild in Kraft treten soll. In weniger als einem Monat werden auch dort Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten sein.

    Das kommt einem vollständigen Verbot gleich, denn in den ersten Wochen bleibt eine Schwangerschaft oft unbemerkt – insbesondere, wenn sie nicht geplant ist.

    Für größere Aufruhr sorgt aber der “Sue-thy-neighbor”-Teil des neuen Gesetzes. Feminist:innen kritisieren, dass es dadurch sogar einen finanziellen Anreiz geben könnte, sexualisierte Gewalt auszuüben. Denn wenn eine schwangere Person sich künftig für einen Abbruch entscheidet, haben Angehörige des Sexualpartners das Recht, den:die ausführende:n Arzt:Ärztin zu verklagen – auf bis zu 20.000 US-Dollar.

    Die Männer, die andere Personen schwängern, haben also mehr Entscheidungsgewalt über deren Körper als die Schwangeren selbst. Selbst im Fall einer Vergewaltigung dürften die Familienmitglieder des Täters im Fall einer Abtreibung klagen, denn auch Vergewaltigung ist keine Indikation für eine legale Abtreibung. Das sicherte der republikanische Abgeordnete Steven Harris, der für das neue Gesetz maßgeblich verantwortlich ist, explizit zu.

    Der Gesetzestext in Idaho entspricht im Wesentlichen dem in Texas. Ein entscheidender Unterschied ist jedoch, dass den Gesetzgeber:innen bereits bekannt sein konnte, welche katastrophalen Folgen das Abtreibungsverbot in Texas für ungewollt Schwangere im Bundesstaat hatte. Sie mussten Texas verlassen und teilweise Strecken von mehreren hundert Kilometern auf sich nehmen, um medizinisch versorgt zu werden. Grenznahe Kliniken, die Abbrüche anbieten, berichten von einem merklichen Anstieg in der Nachfrage.

    “Dont Mess With Texans’ Abortion!”: Texas verbietet Abtreibungen nach der sechsten Schwangerschaftswoche

    Der Präsident wandte sich, wie auch im Fall des texanischen Gesetzes, mit einer Bitte, Besorgnis und warmen Worten an die Abgeordneten und die Öffentlichkeit. Er sei machtlos, bis der Kongress ihn beauftrage, in Aktion zu treten.

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