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Sonntag, November 3, 2024
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    Warnstreik der Lehrer in Berlin für kleinere Schulklassen

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    In Berlin klagen Lehrer:innen schon seit längerem über eine enorm hohe Arbeitsbelastung. Die GEW, denkt das kleinere Klassengrößen diese Problematik abschwächen könnten und haben am 7. April zum Streik aufgerufen.

    Für gestern hat die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum einem Streik in Berlin aufgerufen. Eines der Ziele sind kleinere Klassengrößen um die Arbeitsbelastung von Lehrkräften zu verringern. Der Warnstreik soll helfen diese in den Tarifverträgen zu verankern.

    „Unser Ziel ist ein Tarifvertrag, der die Verkleinerung der Klassen festlegen soll“, sagte GEW-Landesvorsitzender Tom Erdmann. Erdmann zufolge hatte man bis jetzt keinen Erfolg damit und habe sich deshalb entschieden, den Weg des Warnstreiks zu gehen.

    Die Aufnahme von Tarifverhandlung mit der GEW hatte der Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) zuvor abgelehnt. Die Begründung Wegener ist, dass Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder sei und keinen Alleingang anstrebe. Die GEW hingegen gab bekannt, der Senat habe gar nicht erst reagiert.

    Die konkrete Forderung der GEW: Die Klassengrößen von etwa 26 Schulkinder auf etwa 19 Schüler:innen zu reduzieren. Hinzukommen soll bei einer Schulgröße von 2.000 Schülerinnen und Schülern eine Schul-Psycholog:innenstelle eingerichtet werden und pro 150 Schüler eine Sozialpädagog:innenstelle.

    Laut der GEW bringen kleiner Schulklassen enorm viele Vorteile mit sich, sie verringern die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte und steigern die individuelle Förderung der Kinder, so Anne Albers, Leiterin des Vorstandsbereichs Tarifpolitik bei der Berliner GEW.

    Eine Erfüllung der Forderung der GEW könnte in Zukunft dazu führen, dass sich der Lehrer:innenmangel verringert. Etwa 30% aller Lehrer:innen in Berlin arbeiten zur Zeit in Teilzeit.

    Es sei laut Albers vorstellbar, dass einige von ihnen zur Vollzeit zurückkehrten, wenn die Klassen kleiner würden. Darüber hinaus könnte es sein, dass wieder mehr Menschen Lust auf den Besuch der Lehrer:in bekommen, wenn die Arbeitsbelastung abnimmt.

    „Wenn Lehrkräfte wissen, in Berlin sind die Klassen kleiner, da ist die Belastung niedriger, dann könnte es vielleicht zu einer Zuwanderung der Fachkräfte kommen“, äußerte sich die Leiterin des Vorstandsbereichs.

    Wie viele zusätzliche Lehrkräfte für die Umsetzung des Vorhabens benötigt werden sei noch unklar, das hinge von vielen Faktoren ab. “Es kann auch sein, dass die Köpfe, die da sind, weniger belastet und dadurch nicht so oft krank werden oder sich nicht gezwungen fühlen, in Teilzeit zu gehen. Das heißt, die Ressourcen, die da sind, könnten auch besser genutzt werden“, sagte Albers.

    Udo Mertens, Leiter des Vorstandsbereichs Tarifpolitik der GEW Berlin, sieht den Tarifvertrag als bedeutenden Schritt. Ein solcher Tarifvertrag wäre ein bundesweites Novum für bessere Bedingungen an den Schulen. „Das wäre ein absoluter Paradigmenwechsel, weil die Arbeitsentlastung bisher nicht mitgedacht wurde.“, so Mertens.

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