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#GerechtigkeitfürZohra: Kraftvolle Demonstration gegen Gewalt an Frauen in Berlin-Pankow

Ende April wurde Zorah Mohammad Gul in Berlin-Pankow von ihrem Ex-Mann ermordet. Ein Bündnis verschiedener linker Kräfte organisierte deshalb am vergangenen Sonntag eine kraftvolle Demonstration gegen Femizide im Stadtteil.

Am 29. April wurde Zorah Mohammad Gul, eine aus Afghanistan geflüchtete Frau, in Berlin-Pankow auf offener Straße von ihrem Ex-Mann ermordet. Bereits in der Woche nach der Tat fand eine Gedenkkundgebung für Zohra am Tatort statt, die von der revolutionären Frauenorganisation ZORA organisiert worden war.

Dort wurde auch insbesondere die Rolle der Polizei angeprangert, die auch nach Hinweisen auf die vom späteren Täter ausgehende Gefährdung und drei Anzeigen untätig geblieben war.

Gerechtigkeit für Zohra! Gerechtigkeit für alle!

Am Sonntag fand unter dem Motto „Gerechtigkeit für Zohra! Gerechtigkeit für alle!“ erneut eine Demonstration statt, die von einem Bündnis verschiedener Organisationen aus der revolutionären und der Frauenbewegung organisiert worden war.

Diese lief mit 300 Teilnehmer:innen vom S-Bahnhof Pankow zum Tatort. Außerdem wurde eine Zwischenkundgebung vor dem Pankower Polizeirevier durchgeführt.

In zahlreichen Redebeiträgen brachten die Demonstrant:innen den Anwohner:innen ihr Anliegen nahe. So wurde beispielsweise von der sozialistischen Jugendorganisation Young Struggle die Rolle der Polizei aufgegriffen und erklärt, warum diese insbesondere für Frauen und Migrant:innen keine Sicherheit bietet. Zu Beginn der Demonstration hatte sich noch eine Person angeschlossen, die am S-Bahnhof eine rassistische Polizeikontrolle erlebt hatte.

In anderen Redebeiträgen wurde immer wieder betont, dass die Ermordung Zohras ein Femizid war – also ein Mord an einer Frau, weil sie eine Frau ist. Damit wurde auch die Darstellung der Tat als „Beziehungsdrama“ angegriffen.

In der Rede der Kommunistischen Frauen hieß es, der Kampf gegen die Unterdrückung der Frau sei auch immer ein Kampf gegen die Klassengesellschaft.

Solidarität aus dem Viertel

Die Demonstration erfuhr dabei breite Solidarität aus dem Stadtteil. Anwohner:innen schlossen sich an, aus Fenstern wurden Transparente gehangen und an zahlreichen Orten an der Straße hingen Plakate, auf denen für die Demonstration geworben wurde. Auch Angehörige von Zohra sprachen, bedankten sich für die Demonstration und luden die Teilnehmer:innen zur Beerdigung ein.

Im Vorfeld wurde auch der Versuch der AfD abgewehrt, mit einer Kranzniederlegung den Mord an Zohra für sich und ihre Hetze gegen Geflüchtete zu vereinnahmen.

Am Ende bestand unter den Teilnehmer:innen große Einigkeit darüber, dass die Demonstration ein starkes Zeichen gegen Femizide und Gewalt an Frauen war, der Kampf aber dennoch weiter gehen muss.

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