Laut einer Umfrage ist die Zustimmungsrate für den Verbleib US-Amerikanischer Atomwaffen in Deutschland stark gestiegen. 52 Prozent sprechen sich für die Stationierung aus.
Eine Befragung von infratest-dimap von Ende Mai für das ARD-Magazin Panorama hat ergeben, dass nur noch knapp 40 Prozent der Deutschen für einen Abzug der amerikanischen Kernwaffen sind. 52 Prozent hingegen sprechen sich für einen Verbleib oder sogar eine Modernisierung der Atomwaffen aus. Grund für diesen Sinneswandel sei der Krieg in der Ukraine.
Die Annahme besteht darin, weiterhin eine abschreckende Wirkung auszustrahlen, um einer russischen Aggression entgegenwirken zu können. Noch vor einem Jahr sprachen sich mehr als die Hälfte der Befragten für einen Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland aus. Befragt wurden insgesamt 1.337 Personen.
Atomare Sprengköpfe, die zum Beispiel im Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz lagern, sind eingebettet in das Konzept „Nukleare Teilhabe“ der NATO. In einem Kriegsfall würden deutsche Kampfflugzeuge die Aufgabe erhalten, die Bomben abzuwerfen. Zu diesem Zweck ist es geplant, alte Tornado-Flugzeuge durch moderne Modelle zu ersetzen.
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Grüne Kriegspartei
Besonders unter Grünwähler:innen sei laut der Umfrage die Zustimmung zu solchen Atomwaffen am höchsten: Über 64 Prozent sprechen sich dafür aus. Wähler:innen der CDU/CSU und der FDP stehen knapp dahinter. Unterschiedlich fällt aber die Zustimmung oder Ablehnung im Ost-West-Vergleich aus.
In Westdeutschland sprechen sich 56 Prozent für und in Ostdeutschland 54 Prozent gegen die Atomwaffen aus. Vermehrt werden nun auch Stimmen laut, dass eigene europäische Atomsprengköpfe angeschafft werden könnten. Der CSU-Politiker Manfred Weber meint, es müsse über eine „nukleare Option“ gesprochen werden.