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Zeitung für Solidarität und Widerstand

FKO: In 8 Städten auf der Straße für kostenlosen öffentlichen Nahverkehr!

Mit der Forderung für kostenlosen – und ausgebauten – Nahverkehr fanden gestern in acht Städten Aktionen statt. Aufgerufen hatte die „Föderation Klassenkämpferischer Organisationen“ (FKO). Die verschiedenen Mitgliederorganisationen brachten mit unterschiedlichen Aktionsformen ihre Forderungen auf die Straße und führten Gespräche mit den anwohnenden Arbeiter:innen.

Wir berichten kurz von den verschiedenen Aktionen in den einzelnen Städten:

Mit einer Auftaktkundgebung am Wiener Platz startete die Demonstration in Köln und zog anschließend durch den Stadtteil Mühlheim. Bei der Kundgebung wurden Redebeiträge von verschiedenen Organisationen gehalten.

Die Internationale Jugend thematisierte dabei insbesondere die Lage von Jugendlichen, die mit den angekündigten Ticketpreissteigerungen besonders belastet werden. Das Frauenkollektiv setzte in seiner Rede den Fokus auf die Lage der Frauen, die von eingeschränkter Mobilität durch die bald wieder hohen Ticketpreise betroffen sind. Das Solidaritätsnetzwerk machte auf den Widerspruch in Stadt und Land, sowie auf die ausgelasteten Bahnen in der Stadt aufmerksam. Unterstützt wurde die Aktion von der Kommunistischen Jugend, Young Struggle und Zora.

In Essen startete die Aktion mit einer Auftaktkundgebung am Hirschlandplatz. Der eigentlich geplante Anfangsort am Hauptbahnhof war von der Polizei kurzfristig verboten worden. Eine Demonstration durch die Innenstadt schließt sich an. Besonders thematisiert wurden dabei ebenfalls die hohen Ticketpreise und die Strafen – bis hin zu Gefängnisstrafen – für Schwarzfahrer:innen. Die Aktion endete schließlich am Koppstadtplatz.

Am Wuppertaler Hauptbahnhof wurden bei der Kundgebung mit der Parole „Züge schaffen anstatt Waffen“ die hohen Militärausgaben der BRD kritisiert. Lautstark wurden staatliche Ausgaben für den ÖPNV und Entlastungen der Arbeiter:innen gefordert, statt imperialistische Kriege zu unterstützen und vorzubereiten.

Ebenfalls angesprochen wurden die spezifischen Probleme von Frauen bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Besonders in ländlichen Regionen gibt es immer wieder Vorfälle von sexuellen Belästigungen, was durch die langen Wartezeiten an den leeren Bahnsteigen begünstigt wird.

In der ländlichen Region, in Titisee-Neustadt im Hochschwarzwald, organisierte die Internationale Jugend eine Kundgebung und führte im Anschluss noch mehrere Gespräche mit Passant:innen in der Innenstadt. Auf besonders großen Zuspruch stieß hier die Forderung nach besser ausgebautem Nahverkehr. Seine Mängel bekommen die Arbeiter:innen auf dem Land deutlich zu spüren und sind teils mit langen Warte- und Fahrzeiten belastet.

Im Anschluss fuhren die Teilnehmer:innen nach Freiburg, um sich der dortigen Demonstration anzuschließen. Zu Beginn hängten Aktivist:innen ein Transparent auf einer Brücke auf, fortgesetzt wurde die Demonstration anschließend am Hauptbahnhof. Mit lauten Rufen wurden 100 Milliarden Euro für die Arbeiter:innen statt für Unternehmen und die Bundeswehr gefordert.

Als Teil des Bündnisses „Gemeinsam gegen Krieg“ beteiligten sich die Internationale Jugend, das Frauenkollektiv und das Solidaritätsnetzwerk an einer Demonstration in Leipzig. Die Demonstration stellte dabei sowohl die immer stärkere Belastung von uns Arbeiter:innen durch Kriegs- und Krisenkosten in den Vordergrund, als auch die daraus resultierende Notwendigkeit eines kostenlosen Nahverkehrs.

Bei dem Demonstrationszug durch Schönefeld und Mockau schlossen sich spontan weitere Passant:innen an und verließen dafür teilweise ihre Wohnungen. Die Atmosphäre unter den Menschen im Umfeld der Demo war von einer deutlichen Wut über die herrschenden Zustände geprägt.

Trotz schlechtem Wetter fand in Berlin zu dem Aktionstag eine Kundgebung am Alexanderplatz statt. Es wurden die Entlastungspakete der Bundesregierung kritisiert, die nicht ausreichend sind oder gar nicht erst bei den Arbeiter:innen ankommen. Außerdem thematisierten die Organisator:innen die besondere Lage von Jugendlichen und Studierenden in der Krise.

Neben der Internationalen Jugend und dem Solidaritätsnetzwerk war als Unterstützung auch die Organisation Young Struggle vor Ort. An die vorbeilgehenden Passant:innen wurde auch die Druckausgabe von Perspektive verteilt; darauf aufbauend konnten zahlreiche Gespräche geführt werden.

In Frankfurt am Main fand im Stadtteil Höchst eine Kundgebung vor dem Bahnhof statt. Mit verschiedenen Redebeträgen der Internationalen Jugend, des Solidaritätnetzwerks, der Kommunistischen Jugend und Young Struggle wurden Forderungen nach kostenlosem Nahverkehr, einem umfassenden Ausbau des ÖPNV-Netzes und Unterstützung bei den hohen Energiekosten, gestellt.

Viele der Passant:innen blieben stehen, durch zahlreiche kämpferische Redebeiträge und die Verteilung von Flugblättern konnten die Aktivist:innen neue Kontakte knüpfen.

Das Solidaritätsnetzwerk führte außerdem eine Stadtteilbefragung durch, um ein besseres Bild von der Lage vor Ort und den Klassenwidersprüchen zu gewinnen.

Bei allen Aktionen zeigte sich anhand der Reaktionen, dass in der Bevölkerung ein großes Bedürfnis nach Entlastung bei den steigenden Preisen besteht. Auch die Forderung nach kostenlosem – und besser ausgebauten Nahverkehr stieß auf weitreichende Zustimmung.

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