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Dienstag, April 16, 2024
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    Unternehmensbosse verdienen in einer Woche, was Arbeiter:innen in einem Jahr bekommen

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    Die Gehälter der Vorstände bei den größten deutschen börsennotierten Unternehmen sind im letzten Jahr um 24% gestiegen. Auch an die Aktionär:innen werden Dividenden in Rekordsummen ausgeschüttet.

    Einer Studie der “Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz” (DSW) und der TU München zufolge sind nicht nur die Gehälter deutscher Unternehmensvorstände auf durchschnittlich 3,9 Millionen Euro im Jahr gewachsen. Zugleich ist die Schere zwischen Unternehmensbossen und den einfachen Beschäftigten massiv weiter aufgegangen.

    Im Jahr 2020 hatten die Unternehmensvorstände noch das 47-fache der durchschnittlichen Beschäftigten in ihrem Unternehmen verdient. 2021 entsprachen ihre Jahresgehälter im Durchschnitt den 53-fachen Jahresgehalt der durchschnittlichen Beschäftigten.

    Nach dem Krisenjahr 2020 sei 2021 mit 169,9 Milliarden Euro ein Rekordgewinn erwirtschaftet worden. Ausgeschüttet wurde von Deutschlands Börsenunternehmen dabei eine Rekordsumme von 51 Milliarden Euro, im letzten Jahr hatten die Aktionär:innen „nur“ 36 Milliarden Euro Gewinnbeteiligung erhalten. Die Dividende stieg also noch stärker als die Gehälter der Vorstandsmitglieder, nämlich um etwa 41,6 Prozent.

    Am besten verdient übrigens der Vorstandschef des Linde-Konzerns, Steve Angel. Er erhielt ein Jahresgehalt von 19 Millionen Euro. Der Linde-Konzern ist im Gassektor tätig und hatte im Jahr 2021 den Abbau von 850 Stellen bekannt gegeben.

    Auch wenn Wirtschaftsexpert:innen Deutschland schon wieder am Rande eines erneuten Kriseneinbruchs sehen, könnte sich der Profit-Rausch für einige Unternehmen fortsetzen. Gerade Energievesorger profitieren massiv von der aktuellen Rohstoffknappheit und den explodierenden Energiepreisen. So hatte RWE seine Gewinnerwartungen schon im Juli um 30 Prozent nach oben korrigiert.

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