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Freitag, Oktober 4, 2024
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    Keine Konsequenzen für Industrie-Wasserverbrauch in Dürrezeiten

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    Trinkwasser wird in Deutschland knapper, das war vor allem im vergangenen “Dürre-Sommer” zu spüren. Die Industrie ist für 72 Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich, doch die Maßnahmen der Regierung richten sich an Privathaushalte. Die Industrie hingegen spürt bis heute für ihren Verbrauch keine Konsequenzen.

    Unternehmen sind privaten Haushalten gleich mehrfach bevorteilt, was den Wasserverbrauch angeht. Zum einen zahlen sie weit geringere Preise als private Verbraucher:innen, zum anderen haben sie auf viele Jahre hinaus, oft Jahrzehnte, eine vertraglich zugesicherte Nutzungsmenge vereinbart. Diese Menge wird auch in Dürreperioden, wie der letzte Sommer eine war, nicht reduziert.

    Die Bundesregierung plant – wie bei vielen Klimaschutzthemen – “langfristig”. Das heißt im Fall der nationalen Wasserstrategie, dass die Ziele bis 2050 erreicht werden sollen. Im Umkehrschluss bedeutete dies im Dürre-Sommer 2022, dass die Industrie von zahlreichen Regulierungen, die für Privathaushalte regional unterschiedlich ausgesprochen wurden, ausgenommen war.

    Regulierungen für Privatverbraucher:innen, nicht für Konzerne

    So drohten den Bewohner:innen der brandenburgischen Gemeinde Panketal z.B. Strafzahlungen, wenn sie zu bestimmten Zeiten ihren Garten wässerten – dies ausgerechnet in dem Bundesland, in dem der Wasserverbrauch der Tesla Gigafactory dem einer mittelgroßen Stadt entspricht. Doch während Umweltaktivist:innen die Landesregierung drängen, hier zu handeln, bleiben die Landesregierungen insgesamt weitestgehend untätig.

    Eine Stellschraube wäre ja, den Wasserpreis auch für die Industrie anzuheben. Das planen aktuell nur fünf Bundesländer. Bayern und Hessen ziehen eine Reform in Erwägung – dort zahlen industrielle Nutzer derzeit keinerlei Gebühren für ihr Wasser. In Thüringen ist das bisher ebenso der Fall, allerdings gibt es dort auch künftig keine Pläne, Gebühren zu erheben.

    Recherchen des CORRECTIV-Kollektivs legen – soweit möglich – offen, welche Unternehmen die größten Wasserverbraucher sind. Diesen Verbrauch transparent zu machen, ist schwierig, weil nicht alle Unternehmen von sich aus darüber Auskunft geben und einige Behörden der Bundesländer die Auskunft verweigern. Industriegiganten wie RWE und BASF gehören zu den Top-Verbrauchern.

    Der Umgang mit der Wasserknappheit weist Parallelen zur Verteilung anderer knapper Ressourcen auf: Auch in der Energiekrise können Industriegiganten auf die Rückendeckung der Bundesregierung setzen.

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