Vor wenigen Tagen ist nach einem Polizeieinsatz ein Mann in einem Berliner Krankenhaus gestorben. Schon bei der Festnahme wurde der 45-Jährige ohnmächtig. Ärztliches Personal fand Reste von Erde in seinen Atemwegen.
Nach dem Vorfall in der vergangenen Woche, als ein Mann bulgarischer Abstammung nach einem Polizeieinsatz sein Leben verlor, wird über mögliche Polizeigewalt diskutiert. Der entsprechenden Meldung der Polizei Brandenburg zufolge habe ein Unbekannter auf einem ihm fremden Grundstück in Niederlehme randaliert und Aufforderungen der Beamt:innen missachtet. Daraufhin sei er „mit Unterstützung von Anwohnern fixiert und gefesselt“ worden, wodurch der Mann letztlich in Ohnmacht fiel.
Vitali N. war bereits vor der Einlieferung ins Krankenhaus hirntot
In der etwa 30 Kilometer entfernten Intensivstation in Berlin-Neukölln konnte jedoch nur noch sein Tod festgestellt werden. Laut Berichten des Tagesspiegels war er jedoch bereits nach dem Polizeieinsatz hirntot. Das ärztliche Personal fand bei der Untersuchung außerdem Erde und Matsch im Gesicht und in den Luftwegen des Opfers, weshalb für sie ein Ersticken des Mannes nahe liegt.
Das alles seien jedoch Details, die in den Mitteilungen der Polizei fehlten. Aus diesem Grund leitete die Berliner Staatsanwaltschaft ein Todesermittlungsverfahren ein, die Leiche soll noch diese Woche obduziert werden.
„Psychische Ausnahmesituationen“ und die Polizei in Berlin-Brandenburg
Auffällig bleibt, dass es sich bei dem Opfer erneut um eine „psychisch auffällige“ Person gehandelt haben soll. Erst vergangenen Monat wurde in Senftenberg, ebenfalls in Brandenburg, ein Mann durch die Polizei mit Schüssen getötet. Zuvor soll er mit einem axtähnlichen Gegenstand auf die Beamt:innen zugelaufen sein.
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Und an der Verhältnismäßigkeit des Schusswaffengebrauchs der Polizei wurde auch im Februar gezweifelt, als ein Polizist in Berlin mehrere Kugeln auf eine 14-jährige, vermeintliche Ladendiebin feuerte.
Offizielle Zahlen der Polizei gibt es zwar nicht, das Recherchemagazin Bürgerrechte & Polizei Cilip listet für das Jahr 2022 jedoch schon zehn durch die deutsche Polizei erschossene Menschen.