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Freitag, April 19, 2024
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    Tödliche Polizeigewalt: Kölner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen fünf Beamt:innen

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    „Gerade einen umgeklatscht“, so soll ein Polizeibeamter den Vorfall kommentiert haben: Ein 59-jähriger Kölner mit italienischer Staatsbürgerschaft war an den Folgen der Polizeigewalt gestorben. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage gegen fünf Beamt:innen.

    Vor rund zwei Jahren ereignete sich der Polizeieinsatz gegen den 59-jährigen Familienvater aus Köln, der zwei Monate später an den Folgen der erlebten Polizeigewalt verstarb. Während des Einsatzes fügten die Polizist:innen dem Mann mit italienischer Staatsbürgerschaft mehrere Rippenbrüche zu. Diese führten zu einer Lungenentzündung und später zu einer Blutvergiftung. Der Verletzte suchte sowohl ein Krankenhaus als auch seine Hausärztin auf. Dennoch stellte ein Obduktionsbericht fest, dass weitere Behandlung seinen Tod hätte verhindern können.

    Die Polizeigewalt ist jedoch längst nicht der einzige Anhaltspunkt für ein Fehlverhalten der Polizist:innen. Die Staatsanwaltschaft erhebt in mehreren Punkten Anklage: So soll der 40-jährige Polizeikommissar, der Hauptbeschuldigter des Verfahrens ist, in der Strafanzeige gegen das Opfer gelogen haben. Gemeinsam mit einem Streifenkollegen schilderte er eine konstruierte Notwehrsituation. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft war der Einsatz gegen den italienischen Staatsangehörigen jedoch völlig unnötig.

    Die Staatsanwaltschaft führt außerdem einen Chat an, in dem ein Beamter sich zur Gewalt geäußert haben soll: “Gerade einen umgeklatscht”, hat es darin geheißen.

    Gegen einen der angeklagten Polizisten laufen zudem Ermittlungen wegen Geheimnisverrats: Er soll für Bekannte am Polizeicomputer Informationen abgerufen haben.

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