Die Bundeswehr leitet in der kommenden Woche das NATO-Seemanöver in der Ostsee. Mehr als 3.000 Soldat:innen sollen dort den Kriegsfall üben.
Unter dem Namen „Northern Coasts“ soll vom 9. bis zum 23. September die nächste NATO-Militärübung stattfinden. 14 Länder beteiligen sich an dem Manöver, das dieses Jahr unter der Führung der Bundeswehr steht. Laut Marineinspekteur Jan Christian Kaack soll dadurch ein „klares Signal“ Richtung Russland gesendet werden.
Die Ostsee ist für die NATO von strategischer Bedeutung, da sie die östliche Grenze zu Russland bildet. Gleichzeitig ist sie ein wichtiger Handelsweg. Vor den Küsten Lettlands, Estlands und Litauens werden mehr als 3.000 Soldat:innen und etwa 30 Schiffe, unter anderem ein U-Boot, zum Einsatz kommen. Dazu kommen circa 20 Luftfahrzeuge und Einheiten auf dem Land, denn es soll der Kampf „auf, über und unter Wasser sowie von Land“ geübt werden. Geleitet wird das Manöver vom Hauptquartier der deutschen Marine in Rostock.
Das Manöver findet seit 2007 jährlich statt. Während in den vergangenen Jahren unter anderem der Kampf gegen Piraten geübt wurde, ist dieses Jahr das Szenario ein ausgerufener NATO-Bündnisfall – ähnlich wie beim Manöver „Air Defender“ vor wenigen Monaten. Es soll ein Angriff auf einen NATO-Staat simuliert werden, wobei die Reaktion auch das Anlanden von Truppen im Baltikum enthält.
Deutschland hat seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine immer wieder betont, eine Führungsrolle in Europa einnehmen zu wollen. Das gilt auch für die deutsche Marine.