Der schwedische Konzern Spotify hat massive Stellenkürzungen angekündigt. Etwa 17 Prozent aller Arbeitsplätze sollen gestrichen werden – und das, obwohl der Konzern wieder schwarze Zahlen schreibt.
Der weltweit größte Musik- Streamingdienst Spotify hat eine dritte Entlassungswelle in diesem Jahr angekündigt. In einem offenen Brief kündigte der Spotify-CEO Daniel Ek am Montag an, aufgrund des verlangsamten Wirtschaftswachstums und der gestiegenen Zinsen zahlreiche Stellen zu kürzen.
Das Unternehmen mit Sitz in Stockholm beschäftigte Ende 2022 knapp 8.400 Arbeiter:innen. Nachdem in diesem Jahr bereits rund 800 Stellen gestrichen wurden, werden nun etwa 1.500 weitere Mitarbeitende entlassen.
Spotify schreibt im dritten Quartal wieder schwarze Zahlen
In der Firmengeschichte des 2006 gegründeten Unternehmens gab es nur wenige Quartale mit Gewinn. Ein Grund dafür sind die Lizenzgebühren, die das schwedische Unternehmen an die Labels zahlt, zuvorderst an die drei großen Major-Labels Universal, Sony und Warner.
Diese machen etwa 80% des globalen Umsatzes der gesamten Musikindustrie aus – kein Streaming-Anbieter kommt an ihnen vorbei. Diese Marktmacht erlaubt es den „Majors“ von Spotify, rund 70% der Einnahmen pro Stream zu verlangen. Zugleich steht Spotify auch in massiver Kritik von Künstlern, da sie kaum Geld für ihre Kunst erhalten.
Erst kürzlich schrieb der Konzern jedoch wieder schwarze Zahlen. Die Führungsetage sprach dennoch von einer „Kluft zwischen den finanziellen Zielen und den aktuellen Betriebskosten“, sodass „umfassende Maßnahmen“ getroffen werden müssten. Im Klartext: Entlassungen. Mitarbeitende, die vom Personalabbau betroffen sind, sollen den Angaben zufolge eine Abfindung erhalten und ihre Urlaubstage zeitnah ausgezahlt werden.
Spotify bricht mit Gewerkschaft
Erst im August hatte Spotify Verhandlungen mit schwedischen Gewerkschaften abgebrochen. In dem Unternehmen gibt es nämlich keinen Tarifvertrag. Es bleibt abzuwarten, wie die Gewerkschaften auf die Ankündigungen zu reagieren.
Nicht nur bei Spotify, sondern in der gesamten Tech- Branche werden derzeit zahlreiche Mitarbeiter:innen entlassen. So strichen beispielsweise Meta, (vormals Facebook) und auch andere Tech-Unternehmen wie Amazon oder Microsoft ebenfalls zehntausende Stellen.
Tech-Konzernen entlassen mehrere zehntausende Arbeiter:innen