`
Donnerstag, September 12, 2024
More

    Anschlag auf Nord-Stream Pipelines – War Selenskyj involviert?

    Teilen

    Die Sprengungen der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 im Jahr 2022 sorgen bis heute für Diskussionen, da die Frage nach den Schuldigen noch immer als ungeklärt gilt. Doch nun gibt es neue Informationen über eine Beteiligung der ukrainischen Regierung in dieser Angelegenheit.

    Im September 2022 wurden die Nord-Stream-Pipelines in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm gesprengt. Durch Nord-Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland und für Nord-Stream 2 war das selbe geplant. Durch diesen Anschlag wurden wichtige Verbindungen Deutschlands zu seinem vormals wichtigsten Rohstofflieferanten Russland getrennt.

    Damals kam es zu wilden Spekulationen seitens bürgerlicher Medien und Politiker:innen, dass Russland angeblich hinter den Anschlägen stecke. Eine absurde Vorstellung, wenn man bedenkt, wie wichtig dieses Projekt auch für die russische Regierung war.

    Andere machten wiederum die USA verantwortlich. Diese sollten die Pipelines gesprengt haben, um Deutschlands wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland zu verringern und den wichtigsten europäischen Partner der USA stärker an sich binden. Eine schon vergleichsweise näher liegende Sichtweise, da sich US-Präsident Joe Biden damals öffentlichkeitswirksam zum Ziel machte, Nord-Stream 2 zu verhindern.

    Neue Hinweise

    Heute ist die Frage nach den Tätern immer noch nicht vollständig gelöst. Es werden zwar mittlerweile drei ukrainische Männer als Tatverdächtige eingestuft und per europäischem Haftbefehl gesucht, aber die Involvierung einer Regierung ist bisher nicht nachgewiesen.

    Doch nun berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen im ukrainischen Militärapparat, dass sogar der ukrainische Präsident Selenskyj davon wusste und diesen Angriff sogar angeordnet habe. Laut einem ukrainischen Offizier, der an dieser Aktion beteiligt gewesen sein soll, wurde die Sprengung der Gaspipelines während eines Treffens von ukrainischen Militärs und Geschäftsleuten wenige Monate nach Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 geplant.

    „Das Ganze ist aus einer durchzechten Nacht und der eisernen Entschlossenheit einer Handvoll Leute entstanden, die den Mut hatten, ihr Leben für ihr Land zu riskieren“, so dieser Offizier. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj genehmigte diesen Plan wohl zunächst. Später soll er seinen Militärs diese Genehmigung jedoch auf Drängen der CIA wieder entzogen haben.

    Nord Stream-Sprengung – Wer war’s, wer profitiert?

    Sein Generalstabschef Walerij Saluschnyj soll diese neue Anordnung jedoch wohl ignoriert haben und ließ die Sprengungen trotzdem durchführen. Schriftliche Beweise hierfür gibt es laut dem Bericht allerdings nicht, da alles aus Sicherheitsgründen nur mündlich besprochen wurde.

    Ein Motiv, um diesen Anschlag durchzuführen, hatte die ukrainische Führung allemal: Durch die Zerstörung dieser Pipelines wurde es Deutschland erheblich erschwert, wieder eine starke wirtschaftliche Bindung zu Russland aufzubauen. Somit bleibt die BRD mit erhöhter Wahrscheinlichkeit für einen langen Zeitraum eine Unterstützerin der ukrainischen Regierung.

    Was bedeutet das für die deutsch-ukrainischen Beziehungen?

    Normalerweise ist eine solche Tat nicht so einfach für die Beziehungen der Regierungen zweier Länder zu verkraften. Die deutsche Regierung hat die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines allerdings bisher nicht genutzt, um die militärische Unterstützung der Ukraine öffentlich in Frage zu stellen. Zudem hat auch Deutschlands EU-Partner Polen offenbar keine Anstrengungen gemacht, einen der per Haftbefehl gesuchten Hauptverdächtigen im eigenen Land dingfest zu machen.

    Die aktuellen Haushaltsplanungen dagegen sehen nun allerdings vor, die Ukraine-Unterstützung zu deckeln – womöglich auch eine „softe“ Reaktion auf die mögliche Beteiligung der ukrainischen Regierung an den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines.

    Mehr lesen

    Perspektive Online
    direkt auf dein Handy!

    Weitere News