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Freitag, September 13, 2024
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    Nach Angriff mit drei Toten in Solingen: Großfahndung nach dem Täter

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    Am Freitag Abend kam es auf einem groß angelegten Stadtfest in Solingen zu einer Messer-Attacke. Drei Menschen wurden getötet, der Täter ist auf der Flucht. Während die Polizei bisher kein Suchprofil heraus gibt, nutzen rechte Kräfte den Angriff bereits für Ihre Zwecke.

    In Solingen hat am Freitag gegen 21:40 ein Täter vor einer Musik-Bühne „wahllos“ und in Halshöhe auf Menschen eingestochen. Drei Person wurden getötet, acht weitere Personen verletzt, fünf davon schwer.

    Anschließend konnte der Täter unerkannt von der 650-Jahr-Feier flüchten. Noch in der Nacht wurde das Festival der Stadt – das eigentlich bis Sonntag laufen sollte – vollständig abgesagt. Zeitgleich wurden Spezialeinheiten der Polizei aus ganz Nordrhein-Westfalen im Solinger Stadtgebiet zusammengezogen.

    Die 150.000-Einwohner-Stadt wurde in einen faktischen Ausnahmezustand versetzt, während die Polizei nach dem Täter suchte. In den frühen Morgenstunden kam es zu einer ersten Festnahme. Nach Informationen des Springer-Blatts Bild soll es sich dabei aber doch nicht um den Täter handeln.

    Faschistische Agitation auf Sozialen Netzwerken

    Schon kurze Zeit nach dem Anschlag verbreiteten rechte Kanäle auf sozialen Medien ausländerfeindliche Positionen. Wer sich auf der Plattform X unter dem Hashtag #Solingen umsieht, stößt sofort auf faschistische Agitation: So schrieb die Kleinpartei Freie Sachsen: „Es hilft nur noch #Remigration, millionenfache Remigration.” Auch der bekannte Faschist Martin Sellner postete dort: „Eure Vielfalt schieben wir ab!”. Das Volksfest in Solingen hatte unter dem Motto „Festival der Vielfalt“ gestanden. Fast 5.000 Likes bekam dieser Post bereits.

    Dabei steht noch immer kein offizielles Suchprofil von Seiten der Polizei fest. Die Springer-Presse berichtete heute morgen jedoch schon von einem mutmaßlich „südländischen Erscheinungsbild“ mit „dichtem kurzen Vollbart“. Die Quelle gibt sie nicht an.

    Wie unwichtig den rechten Kräften eine tatsächliche, gesicherte Informationslage ist, zeigte sich unlängst in England. Dort hatte ein – im Vereinigten Königreich geborener – dunkelhäutiger Christ drei Kinder ermordet. Trotzdem hatte es anschließend pogromartige Mobs vor allem gegen muslimische Einrichtungen und Bürger:innen sowie Geflüchtetenunterkünfte gegeben.

    Um 15 Uhr will die Polizei auf einer Pressekonferenz weitere Informationen bekannt geben.

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