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Freitag, Oktober 4, 2024
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    Proteste bei “Deliveroo” und “Foodora”

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    In den letzten Monaten weisen Proteste von Angestellten der Restaurant-Lieferservices “Deliveroo” und “Foodora” insbesondere in Berlin auf massive Missstände bei den Arbeitsbedingungen und der Entlohnung der Fahrradkuriere hin.

    Schon im April 2017 berichtete Hendrik Lehmann im Berliner Tagesspiegel von Versammlungen der Angestellten (Link), in denen sie sich über Forderungen und Probleme am Arbeitsplatz austauschten. Die Beschäftigten forderten dort höhere Entlohnung und zwar einen Euro mehr Stundenlohn für die fest bei den Start-Ups Angestellten und einen Euro pro erfolgreicher Lieferung mehr für die freiberuflichen FahrerInnen. Außerdem wünschten sich die Kuriere, dass ihre Arbeitsmaterialien (insbesondere Handy und Fahrrad) – anders als bisher – vom Arbeitgeber gestellt werden.

    Der Deutschland-Chef des Kurierdienstes “Deliveroo”, Felix Chrobog, gibt im Interview mit dem Berliner Tagesspiegel vom 30. Juli (Link) die momentane Entlohnung von Festangestellten mit neun bis zehn Euro an, für Freiberufler sind seinen Angaben zufolge 16 bis 19 Euro in der Stunde zu holen.

    Aufhorchen lässt, dass die momentan erreichte durchschnittliche Lieferzeit von 32 Minuten nach Chrobogs Vorstellungen sogar auf elf oder zwölf Minuten reduziert werden könnte. Dies sei durch eine Weiterentwicklung der Technologie möglich, die die Touren der FahrerInnen plant, so Chrobog. Die Beschäftigten selbst aber dürften durch solche Maßnahmen eine weitere Intensivierung und Verdichtung ihrer Arbeit befürchten.

    Seither ist es – initiiert durch die anarchistische Basisgewerkschaft “FAU” (Freie Arbeiter Union) – zu verschiedenen Protesten in Berlin gekommen. Am 18. Mai fand eine „Kundgebung auf Fahrrädern“ am Lausitzer Platz in Berlin statt. Am 28. Juni gab es dann eine weitere Fahrraddemonstration quer durch Berlin, bei der die TeilnehmerInnen Parolen wie „Foodora, Deliveroo – shame on you“ und „The riders united will never be divided“ riefen. Weitere Informationen über die Kampagne #deliverunion können hier deliverunion.fau.org gefunden werden.

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