Kampf der Berliner Feuerwehrleute gegen schlechte Arbeitsbedingungen geht in die vierte Woche
Seit 3 Wochen brennt die Feuertonne vor dem Roten Rathaus. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu der Protestaktion aufgerufen, um auf die schlechten Bedingungen bei der Feuerwehr Berlin aufmerksam zu machen. Rund um die Uhr ist die Mahnwache besetzt.
Grund für den Protest ist die zunehmend angespannte Situation: es fehlen über tausend Stellen, die Fahrzeuge sind veraltet, die Wachen sind marode. Zudem ist die Bezahlung die schlechteste in ganz Deutschland.
Das Personal reicht für die zunehmende Zahl der Einsätze nicht aus, die laut Berliner Morgenpost von 357. 594 im Jahr 2011 auf 454. 143 im Jahr 2016 angestiegen sei. Zwar wurden etwa 350 neue Stellen geschaffen, dies reiche laut Stefan Ehricht (ver.di Betriebsgruppensprecher Berliner Feuerwehr) jedoch nicht aus. Neben der immer weiter wachsenden Stadt seien auch unnötige Anrufe bei 112 ein Grund für die zunehmenden Einsätze. So wählten Menschen manchmal bereits wegen eines Schnupfens den Notruf. Durch die steigende Zahl der Notrettungseinsätze warte man teilweise bis zu 40 min auf einen Rettungswagen.
Auch fehlten häufig Fahrzeuge. Dann erfolgt der Einsatz mit veralteten Reservefahrzeugen, die im nächsten Jahr vielleicht schon im Museum stehen. Statt neuen Fahrzeugen werden auch hier Kapazitäten nur hin und her geschoben, damit pro Bezirk zumindest ein Löschfahrzeug vorhanden ist.
Für Unmut sorgen auch Bezahlung und Arbeitszeiten. Bei Schichten von 12 Stunden und 48-Stunden-Wochen, Arbeit am Wochenende und vielen Überstunden bleibt für die Familie kaum noch Zeit.
Die Forderungen der Feuerwehrleute sind unter anderem die Absenkung der Wochenarbeitszeit, die Auszahlung der geleisteten Überstunden, die Verbesserung der Beförderungssituation und eine bessere Bezahlung. Ihre Petition haben bisher knapp 70.000 UnterstützerInnen unterschrieben.
Bei ihrem Protest zeigten sie auch Solidarität für andere Berufsgruppen. So applaudierten sie eine Minute lang für die KollegInnen der Pflege. Auch in der Pflege brennt es, so fehlen in diesem Bereich in Berlin mehrere tausend Stellen.
Die Tonne vor dem Roten Rathaus wird auch in der nächsten Woche weiter brennen. So lange, bis der Senat auf die Forderungen eingeht.
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