Deutschland ist der negative Spitzenreiter bei der Produktion von Verpackungsabfall in Europa
Laut den aktuellen Zahlen des Umweltbundesamtes sind im Jahr 2016 mehr als 18.161 Millionen Tonnen Verpackungsmüll angefallen. Davon sollen jeweils die Hälfte auf die Wirtschaft und auf die Privathaushalte entfallen. Unter dem Müll befinden sich 8,1 Millionen Tonnen Papier, 3,16 Millionen Tonnen Holz und 3,1 Millionen Tonnen Kunststoff (Link).
Die in Deutschland entstandene Menge Verpackungsabfall entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 220,5 Kilogramm pro Jahr. In der gesamten EU belief sich der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch auf 167,3 Kilogramm. Demnach lag der Verbrauch in Deutschland rund 53 Kilogramm oder 32% höher als im EU-Durchschnitt.
Den offiziellen Zahlen des Bundesamtes zufolge würden 70%t des Verpackungsabfalls recycelt. Je nach Material variiert jedoch selbst die offizielle Recycling-Quote sehr stark: Vergleichsweise hoch ist sie bei Glas (85,5%), Papier/Karton (88,7%), Aluminium (87,9%) und Stahl (92,1%). Bei Kunststoffen (49,7%) und Holz (26%) ist sie vergleichsweise niedrig (Link).
Der ehemalige Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft“ (DGAW), Thomas Obermeier, nannte die offiziellen Zahlen bereits im vergangenen Jahr „Augenwischerei“. Statt der angepeilten Quoten hält die DGAW eher eine Recycling-Quote von 31 bis 41% für realistisch (Link).
So würde die Statistik alle Abfälle, die an die Recycling-Anlagen geliefert werden, mitzählen und nicht die Mengen, die wirklich recycelt werden. Laut DGWA werden allein bis zu 50% der Abfälle der „Gelben Tonne“ in den Recycling-Anlagen als „Fehlwürfe“ aussortiert und verbrannt. Zudem würden nur 12% des Kunststoffverpackungsmülls in Deutschland verarbeitet, der Rest wird etwa nach China exportiert oder hier verbrannt. Zudem wird der Papier- und Kunststoffmüll, der im Hausmüll landet, grundsätzlich nicht recycelt.
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