In sieben deutschen Städten fanden am Sonntag Demonstrationen unter dem Motto „Ein Europa für alle – Deine Stimme gegen Nationalismus“ statt. Laut Angaben der VeranstalterInnen nahmen ingesamt rund 150.000 Menschen an den Kundgebungen teil.
Rund 70 Organisationen hatten zu den sieben zentral organisierten Demonstrationen in Deutschland aufgerufen. Unter ihnen viele Sozialverbände, sozialdemokratische Organisationen und Parteien. Auch in vielen anderen europäischen Städten gab es parallele Kundgebungen.
In Deutschland fanden die Demonstrationen in Berlin, Frankfurt, Köln, Leipzig, München, Stuttgart und Hamburg statt. Insgesamt gingen Menschen in 50 europäischen Städten auf die Straße.
Gemeinsam gegen Nationalismus
Die TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen der Demonstrationen setzten sich aus einem breiten bürgerlichen bis linken Spektrum zusammen. Gemeinsames Ziel war, eine klare Aussage gegen Nationalismus und Rassismus zu setzen.
So beteiligten sich in Deutschland viele SpitzenpolitikerInnen der bürgerlichen Parteien an den Demonstrationen. Auch Teile der Regierung riefen zu den Aktionen auf oder waren TeilnehmerInnen.
„Wir sind nicht allein gegen die EU, sondern gegen jede Ausbeutung, Unterdrückung und Abschottung!“
Kaum grundsätzliche EU-Kritik
Was den Kundgebungenen in vielen Städten fehlte, war eine grundsätzliche Kritik an dem Gebilde und der Struktur der Europäischen Union. Viele Initiativen nutzen jedoch die Demonstration, um ihre eigenen Inhalte auf die Straße zu tragen, so etwa die Bewegung „Seebrücke“.
In München gab es einen eigenen internationalistischen Block, der sich konkret gegen die EU als Werkzeug der Banken und Konzerne richtete.