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Dienstag, April 23, 2024
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    Corona: Was war, was ist und was noch kommen könnte

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    Die Ereignisse rund um das Corona-Virus überschlagen sich. Gerade in den letzten Tagen hat sich das öffentliche Leben stark gewandelt. Täglich werden neue Maßnahmen verkündet und es kommt bereits zu Ausgangssperren in Deutschland. Zeit für einen kleinen Überblick.

    Das Coronavirus (SARS-CoV-2)  ist ein Virus, das bei Menschen eine Atemwegserkrankung (COVID-19) auslöst. Es verbreitet sich dabei meistens über Tröpfchen beim Sprechen oder Husten und Niesen. Die Tröpfchen bleiben auch auf Oberfächen haften und führen beim Anfassen mit den Händen zu Schmierinfektionen. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich: Viele Menschen haben einen milden Krankheitsverlauf und sind durch das Virus kaum eingeschränkt, jedoch verläuft die Krankheit in einigen Fällen auch tödlich. Am Samstagmittag, 21.03.20, gab es in Deutschland laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 14.000 bestätigte Krankheitsfälle und 43 Tote durch das Virus, wobei sich hier die Zahlen sehr rasch ändern.

    Die ersten Male trat das Virus Ende 2019 im chinesischen Wuhan auf, von wo es sich über den gesamten Erdball ausbreitete. In Deutschland meldete man den ersten Infizierten im Januar. Erst im März stieg die Anzahl der Infizierten dann in den dreistelligen Bereich. In diesem Monat wurden dann auch die ersten größeren Maßnahmen durch die Politik getroffen.

    Mit der zunehmenden Berichterstattung in den Medien stieg auch der Verkauf von Desinfektionsmitteln und Hygieneartikeln, die sehr bald ausverkauft waren. Selbst das medizinische Personal hat nicht mehr genügend Schutzmasken und Desinfektionsmittel zur Verfügung, weswegen sie diese rationieren müssen.

    Zu der Planlosigkeit der Regierung gesellte sich dann eine große Verunsicherung in der Bevölkerung, und leere Supermarktregale prägten das Bild. Irgendwann ergriff die Politik auch Maßnahmen. Diese lassen sich aber nur richtig einordnen, wenn man den Zustand der Wirtschaft mit betrachtet.

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    Die Wirtschaftskrise macht sich breit

    Parallel zum Ausbruch und der raschen Verbreitung des Virus’ schlitterten auch die Märkte ins Minus. Der DAX ist allein innerhalb eines Monats um 39% eingebrochen und auf den Weltmärkten sieht es ähnlich aus. In Köln schickt Ford bereits 10.000 ArbeiterInnen nach Hause, zahlreiche Automobilherrsteller schließen ihre Werke. Die Große Koalition beschloss daraufhin Anfang März im Eilverfahren, die Hürden für Kurzarbeit massiv abzusenken. So können die Betriebe viel einfacher Kurzarbeit einführen.

    Ebenso werden den Konzernen die Sozialversicherungsbeiträge komplett erstattet. Darüberhinaus werden gerade von der Bundesregierung milliardenschwere Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt, wovon allerdings nur die großen Konzerne wirklich etwas haben.

    Kitas und Schulen schließen, erste Ausgangssperren

    Seit Wochenbeginn sind bundesweit die Schulen und Kitas vorerst bis zum Ende der Osterferien am 19.4.20 geschlossen. Zusätzlich gelten in vielen Bundesländern Versammlungsverbote. Trotz dieser drastischen Maßnahmen müssen viele ArbeiterInnen immer noch weiterarbeiten, auch wenn die Zusammenkunft am Arbeitsplatz eine realistische Ansteckungsgefahr darstellt. Genauso widersprüchlich ist, dass der Warenverkehr ungehindert über die Grenzen fließen kann.

    In Bayern, wo vor wenigen Tagen Ministerpräsident Söder den Katastrophenfall ausrief und der Landesregierung damit weitgehende Vollmachten sicherte, wurden schon erste Ausgangssperren verhängt. Momentan prüft auch die Bundesregierung eine Ausgangssperre, die allerdings mit einigen juristischen Komplikationen verbunden wäre. So steht noch zur Debatte, ob dafür das Grundgesetz abgeändert werden müsste.

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