Die aktuelle Wirtschaftskrise wirkt sich auch auf die Geschäfte milliardenschwerer Konzerne aus. Der Staat hat genau für diesen Fall ein Hilfspaket geschnürt, von dem die Konzerne nun auch Gebrauch machen. Bis Gründonnerstag beantragten sie bereits Kredite im Umfang on 21,86 Milliarden Euro.
Das Corona-Hilfspaket der Bundesregierung umfasst viele verschiedene Formen staatlicher Unterstützung der Konzerne. Eine wichtige Säule dabei sind die Kredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die mehrere hunderte Milliarden Euro überschreiten. Bei der KfW handelt es sich um eine Förderbank als Anstalt des öffentlichen Rechts, die von Steuergeldern getragen wird.
Es folgt eine kurze Darstellung beispielhafter Konzerne. Der Fördersumme aus Steuergeldern sind dabei die letzten Schlagzeilen und sozialen Skandale gegenübergestellt.
1. Adidas
Der Sportartikelhersteller ist in letzter Zeit schon unangenehm aufgefallen, als er verkündet hatte, während der Corona-Krise keine Miete mehr zahlen zu wollen. Nun hat Adidas einen Kredit von über 3 Milliarden Euro beantragt, der größtenteils von der KfW bezahlt wird.
Offenbar hat der Konzern eine gute PR-Abteilung: Er ruderte nicht nur in Sachen Miete zurück. Während der staatliche Hilfskredit läuft, will Adidas auch keine Dividende ausschütten.
2. Lufthansa
Die Fluggesellschaft mit zahlreichen Untergesellschaften hat ihre Kapazitäten bereits um über 90% reduziert. Das bedeutete für rund 87.000 Beschäftigte, dass sie nur noch in Kurzarbeit angestellt sind. Dazu kommt, dass Lufthansa bereits Milliarden vom Staat erhält und wieder eine Teil-Verstaatlichung – und damit eine Umlage der Schulden auf die SteuerzahlerInnen – im Gespräch ist.
Noch dreister ist aber die Strategie des Luftfahrt-Riesen in Bezug auf seine Tochtergesellschaft Germanwings. Diese will der Konzern zu 100 % abwickeln, womit die 1.400 Angestellten auf einen Schlag arbeitslos würden. Ein Teil des Personals soll dann – zu schlechteren Konditionen – bei einer anderen Tochter angestellt werden.
3. Leoni und Nanogate
Der Autozulieferer Leoni, bzw. der Beschichtungsspezialist Nanogate kündigten vor Kurzem an, staatliche Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Für die nächste Zeit wollen Beide ihre Kosten senken. Das soll größtenteils durch Werksschließung, Kurzarbeit und Entlassungen passieren. Leoni-Chef Aldo Kamper erklärte, man habe eine Großbürgschaft in Höhe von “einigen hundert Millionen Euro” beim Freistaat Bayern und beim Bund beantragt.