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Umfrage: Zustimmung zur Bundesregierung steigt sprunghaft an

Obwohl immer mehr Menschen durch Kurzarbeit und Entlassungen gerade in Existenzängste geraten, steigt die Zufriedenheit mit der Bundesregierung. Die Zustimmungswerte zur Koalition aus SPD, CDU und CSU hat sich innerhalb eines Monats von 35 auf 63 Prozent fast verdoppelt. Ihr Management der Coronakrise scheint die Folgen der Wirtschaftskrise noch zu übertönen.

Das geht aus Zahlen des „Deutschlandtrend“ hervor, der im Auftrag der ARD erhoben wird. Während im März die Befragten mehrheitlich weniger oder gar nicht zufrieden mit dem Kabinett waren (65 Prozent), sind es aktuell nur noch 36 Prozent.

Dies scheint insbesondere mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zusammenzuhängen, mit dem 72 Prozent der Befragten zufrieden sind. Davon sind 22 Prozent „sehr zufrieden“ und 50 Prozent „zufrieden“. 19 Prozent der Bundesbürger sind mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung weniger zufrieden, acht Prozent gar nicht zufrieden.

Besonders die CDU scheint in dieser Krisenzeit zu profitieren. Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden 34 Prozent der Befragten ihre Stimme der Union geben. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als noch vor einem Monat. Die SPD käme unverändert auf 16 Prozent. Die AfD würde bei zehn Prozent landen (minus zwei im Vergleich zum Vormonat), die FDP verliert einen Prozentpunkt und landet bei fünf Prozent. Die Linke würden 7 Prozent der Befragten wählen (minus zwei). Die Grünen landen in der Sonntagsfrage bei 22 Prozent (minus eins).

Massive Zustimmung für Merkel 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist derzeit so beliebt wie noch nie in dieser Legislaturperiode – 64 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden (plus elf im Vergleich zum Vormonat).

Darauf folgt Finanzminister Olaf Scholz (SPD), mit dessen Arbeit  derzeit 63 Prozent der Befragten sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden sind (plus 17 Punkte). Dieser hatte ein Billionen Euro schweres Paket zur Stützung von großen Banken und Konzernen vorbereitet.

Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) legt im Vergleich zum März um neun Prozentpunkte zu und kommt auf einen Zufriedenheitswert von 60 Prozent. Die Krise rund um fehlende Schutzkleidung scheint ihm nicht zu schaden.

Selbst mit der Arbeit des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) sind derzeit 58 Prozent der Deutschen sehr zufrieden oder zufrieden. Dieser hatte zuletzt den Katastrophenfall in Bayern ausgerufen. Das sind 16 Prozentpunkte mehr als im August 2019, wo eine Mehrheit unzufrieden mit seiner Arbeit war.

Wirtschaftskrise noch nicht voll durchgeschlagen

Derzeit dominieren die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Coronakrise noch die Medienlandschaft. Die Folgen der sich stetig verschärfenden Wirtschaftskrise sind schon spürbar, doch werden sie sich erst in den nächsten Wochen und Monaten in steigenden Arbeitlosenzahlen widerspiegeln.

Auch die jetztigen Schulden, die nun zur Rettung von Banken und Großkonzernen aufgenommen werden, müssen erst in der Zukunft in Form höherer Massensteuern und Kürzungen von der Bevölkerung gezahlt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dann die Beliebtheitswerte der Regierung verändern werden.

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