Nachdem am Wochenende ein junger Mann nach einer Polizeikontrolle in Brüssel verstorben war, ist es nun in der belgischen Hauptstadt zu Protesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen.
Nach Informationen der Brüsseler Staatsanwaltschaft hatte die Polizei am Samstagabend eine Corona-Kontrolle durchgeführt. Ziel der Kontrolle sei eine Gruppe junger Menschen gewesen, die sich trotz geltender Maßnahmen versammelt hätten.
Ein Mitglied der Gruppe sei daraufhin vor der Polizei geflohen und dann gefasst und auf die Polizeistation gebracht worden. Dort wurde der 23-jährige Ibrahima bewusstlos und verstarb kurze Zeit später im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung des Videomaterials am Ort der Kontrolle sowie von der Vernehmung angeordnet. Die Leiche des Toten soll außerdem einer Autopsie unterzogen werden.
Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen der Videoaufnahme, die Ibrahima von der Kontrolle machte, und seiner Verhaftung besteht.
Am Dienstagabend kam es in Brüssel daraufhin zu Protest und Ausschreitungen in der Innenstadt. Dabei wurde ein Polizeirevier in Brand gesetzt.
Außerdem wurde der Konvoi des Königs von Belgien angegriffen, der in der Nähe der Unruhen vorbeifuhr.
Zuvor hatten 400 Menschen gegen Polizeigewalt und Rassismus demonstriert. Sie skandierten unter anderem: „Polizisten, Mörder!“
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