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Dienstag, April 23, 2024
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    Vetternwirtschaft: KSK-Truppen übten Wüsteneinsätze bei rechtem Ex-Kamaraden

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    Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr sorgt für neue Schlagzeilen: Dieses Mal steht der Vorwurf der Vetternwirtschaft im Raum. Lukrative Trainingsausflüge wurden an Ex-Soldaten der Einheit vergeben.

    Neben den bereits bekannten Skandalen bei der Spezialeinheit der Bundeswehr – von Soldaten geplante Terroranschläge, verschwundene Sprengstoffmittel oder versteckte Waffenlager – ermittelt die Bundeswehr nun selbst gegen das sogenannte Dienstleistungszentrum.

    Diese Institution der Bundeswehr ist unter anderem für die Vergabe von Trainingsreisen für KSK-Soldaten verantwortlich und genehmigt diese. Nun stehen Vorwürfe im Raum, dass das Zentrum einem ehemaligen Soldaten der Spezialeinheit in Namibia Aufträge zugeschanzt hätte. Demnach sollen Wüstentrainings auf dessen Farm durchgeführt und dabei Vergaberechte nicht eingehalten worden sein.

    Eine Hand wäscht die andere

    Im Gegenzug soll der Ex-Soldat private Safari-Reisen angeboten haben, während die Übungen auf der Ranch des Mannes durchgeführt wurden.

    Er selbst wurde in Namibia geboren und ist 2012 aus dem KSK ausgetreten. Er blieb der Einheit aber treu, diente im Jahr 2019 als Reservist und ging sogar wieder in den Auslandseinsatz nach Afghanistan.

    Nicht nur einzelne Soldaten sollen diese Auslandsreisen nach Namibia genutzt haben, sondern ganze Kompanien. Die Einreisen in das südafrikanische Land sollen im Zeitraum von 2014 – 2019 stattgefunden haben. Im Mittelpunkt hätten vor allem Trainingseinheiten mit Fahrzeugen gestanden.

    Ermittlungen erfolgen durch den MAD

    Die Trainingsangebote auf der Farm des KSK-Soldaten sollen zu den Anforderungen der Truppe auffällig genau gepasst haben. Damit steht der Verdacht der Vetternwirtschaft im Raum.

    Durch den Geheimdienst der Bundeswehr, den Militärischen Abschirmdienst (MAD), wurden neben den Vergabeprozessen auch Chatnachrichten mit Kennzeichen von verfassungsfeindlichen Organisationen ermittelt, die der KSK-Soldat verschickt haben soll. Eine mögliche Rückkehr des Soldaten zum KSK wurde daher durch die Bundeswehr ausgeschlossen.

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