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Dienstag, März 19, 2024
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    Arbeitslosigkeit: Rückkehr auf Vorkrisenniveau nicht in Sicht

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    Nach Angaben der Weltarbeitsorganisation (ILO) wurden im laufenden Jahr rund 100 Millionen Vollzeitjobs durch die Wirtschaftskrise vernichtet. Im kommenden Jahr sollen es noch einmal mehr werden. Auch ein eventueller Aufschwung wird das nicht ausgleichen können.

    Wie die ILO am Mittwoch in Genf mitteilte, seien im Jahr 2020 8,8 Prozent aller Arbeitsstunden weltweit verloren gegangen. Das entspreche 255 Millionen Vollzeit-Arbeitsplätzen. Für 2021 liegt dieser Wert noch bei 100 Millionen.

    Grund dafür ist die Wirtschaftskrise, die bereits vor dem Ausbruch des Coronavirus begonnen hatte. Im Zuge der Krise wurden zahlreiche Arbeitsplätze aufgrund von Unternehmenspleiten, Umstrukturierungsprogrammen und Betriebsschließungen abgebaut. In Deutschland wurde dies teilweise durch das Instrument der Kurzarbeit abgefedert. Doch auch in diesen Fällen hatten die Arbeiter:innen Lohneinbußen hinzunehmen.

    Frauen und Jugendliche besonders betroffen

    Wie der Generaldirektor der ILO, Guy Ryder, betonte, seien Frauen besonders von Arbeitsplatzverlusten betroffen.

    Auch speziell junge Arbeiter:innen würden laut Ryder von der Krise getroffen, da sich ihr Eintritt ins Erwerbsleben verzögere. Teilweise könnten die Störungen bei Eintritt ins Arbeitsleben für die Jugend noch Jahre andauern. Zudem sei das Problem in ärmeren Ländern stärker zu spüren.

    Keine Rückkehr aufs Vorkrisenniveau

    Laut ILO werde die „Erholung“ von der Krise sehr unterschiedlich verlaufen. Grundsätzlich sind die reicheren und mächtigeren Länder dabei jedoch im Vorteil. Dennoch zeichne sich auch hier keine Rückkehr auf das Vorkrisenniveau bei den Beschäftigungszahlen ab.

    So würden in diesem Jahr weltweit noch 220 Millionen Menschen arbeitslos sein. Im nächsten rechnet die Weltarbeitsorganisation mit 205 Millionen. 2019, als die Wirtschaftskrise ihren Anfang nahm, waren es noch 187 Millionen.

    Auch wenn in Deutschland erst zu Monatsbeginn sinkende Arbeitslosenzahlen vermeldet wurden, werden diese wohl auch hierzulande in absehbarer Zeit nicht auf das Niveau der Zeiten vor der Krise zurückgehen.

    Das bedeutet zum einen, dass der Lebensstandard vieler Menschen durch Arbeitslosigkeit auch langfristig sinken wird. Zum anderen wird das den Druck auf den Teil der Bevölkerung, der noch in Arbeit ist, erhöhen und auch hier die Unsicherheit steigen lassen.

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