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Sonntag, Oktober 13, 2024
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    Bewaffneter Anschlag auf HDP-Gebäude in Izmir

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    In der türkischen Großstadt Izmir ist es zu einem bewaffneten Angriff auf das Gebäude der linken Oppositionspartei HDP gekommen. Ein etwa 40-jähriger Mann tötete dabei eine Mitarbeiterin der Partei.

    Heute gegen 10:30 Uhr türkischer Ortszeit ist ein bewaffneter Faschist namens Onur Gencer in die HDP-Zentrale in Izmir eingedrungen. Dort schoss er um sich und legte Feuer. Die HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz befand sich zu diesem Zeitpunkt im Gebäude und ist ums Leben gekommen.

    Auffällig ist dabei, dass die HDP-Zentrale in Izmir rund um die Uhr von Polizei und Geheimdienst überwacht wird und der Angreifer dennoch zunächst längere Zeit ungestört agieren konnte. Die HDP beschuldigt daher auch Innenminister Süleyman Soylu, für die Tat mitverantwortlich zu sein.

    Nach dem Anschlag versammelten sich Anhänger der HDP vor dem Gebäude und riefen Parolen wie „Sehit Namirin!“ (Die Märtyrer sind unsterblich). Auch die Mutter der Getöteten, Fehime Poyraz, war vor Ort und wollte das Gebäude, in dem ihre Tochter ermordet wurde, betreten. Dies wurde ihr jedoch von der Polizei verweigert.

    Sie rief: „Ich bin eine Mutter, ich habe das Recht zu sprechen. Niemand wird mich zum Schweigen bringen. Das kurdische Volk steht aufrecht und wird immer aufrecht stehen. Eine Deniz ist gegangen, aber tausende Deniz’ werden kommen!“

    Da die Gewalt des faschistischen türkischen Staates immer wieder gerade auf die aktiven Frauen der revolutionären und demokratischen Kräfte in der Türkei zielen, reiht sich dieser Mord in ein traurige schier endlose Reihe derartiger Feminizide ein, wie sie auch seit einigen Monaten durch die 100 Gründe-Kampagne in ihrem enormen Ausmaß in die Öffentlichkeit getragen werden.

    Als Reaktion auf den Angriff gab die Sozialistische Partei der Unterdrückten (ESP) eine Erklärung ab, in der es unter anderem hieß:

    „Heute gilt es, sich mit der HDP zu solidarisieren, den vereinten Kampf gegen den Faschismus zu führen und gegen die Aggression des Faschismus und seine Bürgerkriegspläne auf die Straßen zu gehen; ebenso wie gegen seine Politik, den Kampf für Gleichheit und Freiheit der Unterdrückten, Jugend und der Frauen in ihrem Blut zu ertränken. Heute muss die ganze revolutionär-demokratische Öffentlichkeit und unser Volk Rechenschaft fordern und sich um die HDP vereinen. Den Angriffen des Faschismus rufen wir ‚Stopp!‘ entgegen.“

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