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Steigende Mieten, Inflation, Langzeitarbeitslosigkeit: Wie der Lebensstandard der Arbeiter:innenklasse sinkt

Hohe Großstadtmieten, steigende Inflationsraten, zunehmende Langzeitarbeitslosigkeit; immer mehr Arbeiter:innen in Deutschland verarmen. Es wird immer sichtbarer, wie die Reichen die Krisenlasten auf die breite arbeitende Bevölkerung abwälzen.

Hohe Mieten in den Großstädten

1,1 Millionen Mieter:innenhaushalten in deutschen Großstädten bleibt nach Bezahlen ihrer Miete weniger als gesetzlich festgelegte „Existenzminimum“ übrig. Das betrifft ein Achtel dieser Haushalte und 2,1 Millionen Menschen. Diese Zahlen gehen aus einer neuen Studie der Berliner Humboldt-Universität hervor. Sie bestätigt damit, was viele Menschen bereits aus ihrem Alltag kennen: Mieten macht arm!

Ebenfalls wenig überraschend: Mieten belasten Haushalte mit geringem Einkommen stärker als solche mit höherem. Mieter:innen der höchsten Einkommensklasse haben nach Angaben der Studie vor Zahlung von Miete und Nebenkosten durchschnittlich 4,4 mal so viel Einkommen wie Mieter:innen der niedrigsten Einkommensklasse. Nach Zahlung der Bruttowarmmiete ist es 7,6 mal so viel.

Zudem stellten Analyst:innen des Portals „immowelt“ fest, dass in 34 deutschen Städten die Mieten innerhalb der letzten fünf Jahre um mindestens 20 Prozent gestiegen seien, in Berlin sogar um 42.

Steigende Inflation und Langzeitarbeitslosigkeit

Doch nicht nur die hohen Mieten in den Großstädten machen arm. Auch Preissteigerungen und Stellenstreichungen lassen den Lebensstandard der Arbeiter:innenklasse sinken.

Wie das Statistische Bundesamt bekannt gab, liegt die Inflationsrate in der BRD derzeit bei 3,8 Prozent und damit über dem Euro-Zonendurchschnitt von 2,2 Prozent. Eine solch hohe Teuerungsrate hatte es seit den Neunzigern nicht gegeben. Das ifo-Institut geht derzeit sogar davon aus, dass die Verbraucherpreise noch um über vier Prozent steigen werden. Damit werden sowohl Löhne als auch Sparguthaben entwertet.

Zurück geht die Inflation unter anderem auf Lieferengpässe und die explodierenden Rohstoffpreise.

Weltweite Lieferengpässe: Leere Regale und steigende Preise

Hinzu kommt, dass in der Wirtschaftskrise Tausende Menschen ihre Arbeit verloren haben – und keine neue finden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, also der Menschen, die seit über einem Jahr keiner Lohnarbeit nachgehen, ist seit Pandemie-Beginn auf über eine Million gestiegen. Das ist ein Anstieg um rund 47 Prozent.

Immer mehr Menschen seit mehr als einem Jahr ohne Job

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