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Freitag, April 19, 2024
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    Postbank: ver.di ruft zu Warnstreik bei Callcentern auf

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    Derzeit werden die Tarifverträge bei verschiedenen Banken verhandelt. Nach einer enttäuschenden ersten Verhandlungsrunde am 10. Januar hat ver.di die Beschäftigten der Postbank-Callcenter und einzelner Filialen für heute zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen.

    Derzeit werden die Tarifverträge für Bankangestellte ausgehandelt, etwa für die 140.000 Beschäftigten privater Banken und die rund 60.000 Beschäftigten der Landes- und Förderbanken. Für die Postbank werden gesonderte Verträge verhandelt, einer für den Filialbetrieb und einer für die Callcenter des Unternehmens.

    Bereits am 10. Januar hatte ein erster Verhandlungstermin mit der Postbank stattgefunden. Dieser war aus Sicht der Angestellten eher enttäuschend verlaufen. So sollen die Verhandlungsführer der Kapitalist:innenseite nichts Konkretes zu wichtigen Themen wie der betrieblichen Altersvorsorge, den Ausbildungsgehältern oder der Möglichkeit von Home Office in der Pandemie gesagt haben.

    Außerdem habe man kein Entgegenkommen für einen Inflationsausgleich beim Lohn gezeigt, da man bei der Postbank nur von durchschnittlichen Teuerungen von zwei Prozent ausgehe – entgegen der Fakten. Sicher war die Postbank sich nur darin, dass sie die Laufzeit des Tarifvertrags, und damit die gesetzlich verordnete Friedenszeit, auf 36 Monate ansetzen will.

    Das reicht der Gewerkschaft ver.di nicht. deshalb hat die Gewerkschaft die 15.000 Beschäftigten in den Callcentern sowie in den Filialen in Berlin, Dortmund und Köln zu einem eintägigen Warnstreik am Montag aufgerufen.

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    Sechs Prozent mehr Lohn – aber auf welche Laufzeit?

    Die Gewerkschaft fordert dabei 6% mehr Gehalt für die Beschäftigten, mindestens aber 180 Euro, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro und eine unbefristete Übernahme nach Ende der Ausbildung. Offen lässt ver.di jedoch, welche Laufzeit ihr für den Tarifvertrag vorschwebt. Würde sie sich nämlich auf den Postbank-Vorschlag der 36 Monate einlassen, wäre eine massive Reallohnsenkung vorprogrammiert.

    Für die Filialen fordert ver.di darüber hinaus eine Corona-Prämie, einen Anspruch auf Altersteilzeit, die Fortführung der „Postbankzulage“ und die Möglichkeit, zwischen mehr Gehalt oder mehr Freizeit zu wählen.

    Für die Callcenter fordert die Gewerkschaft einen Anspruch auf Home Office für 20 – 60% der Arbeitszeit, das durch eine Ausstattungspauschale von 1.500 Euro ermöglicht werden soll. Diese Pauschale sollen allerdings auch im Callcenter arbeitende Beschäftigte als Mobilitätshilfe erhalten. Außerdem sollen die Beschäftigten der Call Center einen Anspruch auf betriebliche Altersvorsorge erhalten.

    Beide Gruppen sollen außerdem monatlich 100 Euro zusätzlich wegen ihrer Aufwendungen für das Home Office oder das Auto beziehungsweise den ÖPNV erhalten.

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