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Dienstag, April 23, 2024
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    Wirtschaftsinstitut: Schwieriger Herbst steht bevor

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    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) warnt angesichts von Preisexplosionen, Energiekrise und der Dürre vor einem schwierigen Herbst. Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung bei gleichzeitig steigenden Preisen werde „immer wahrscheinlicher“. DIW-Chef Fratzscher stellt in einem Blogbeitrag fest, dass schon längst die breite Masse der Bevölkerung von einer sozialen Notlage betroffen sei.

    Der deutsche Kapitalismus befindet sich weiterhin in einer schweren Krise. Und glaubt man den Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), wird dies auch erst einmal so bleiben. In der vergangenen Woche veröffentlichten die Berliner Wirtschaftsforscher:innen ihr neues Konjunkturbarometer für den Monat August. Dieses deutet mit einem aktuellen Punktestand von 78,7 auf einen schwierigen Herbst hin. Ein Wert von 100 bedeutet ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum. Allerdings ist der aktuelle Wert gegenüber dem Monat Juli um sieben Punkte gestiegen. Die deutsche Wirtschaft halte sich trotz „hoher Inflation, Energiekrise und Dürre“ noch erstaunlich gut.

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    Im dritten Quartal sei aber dennoch mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu rechnen: „Leider wird es immer wahrscheinlicher, dass wir eine Rezession bei gleichzeitig hoher Inflation durchmachen werden“, so ein Konjunkturforscher des DIW. Hinzu komme, dass die Risiken „abwärtsgerichtet“ blieben. So zwinge die Energiekrise bereits jetzt viele Gasanbieter, neue Verträge abzuschließen und die Preise massiv zu erhöhen.

    Hierdurch bleibe die Teuerung hoch und viele Menschen seien mit deutlichen Lohneinbußen konfrontiert. Zudem werde die exportorientierte deutsche Wirtschaft durch eine sich „abkühlende Weltkonjunktur“ belastet. Diese, der Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Unsicherheit wirkten sich einerseits vermindert auf Auftragseingänge für die Industrie aus, andererseits hemmten sie Materiallieferungen und Produktionsabläufe. Gerade die Industrie gerate deshalb „zunehmend unter Druck“.

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    Auf die sozialen Auswirkungen der Krise wies wenige Tage zuvor DIW-Chef Marcel Fratzscher in einem Blogbeitrag auf der Institutswebseite hin. 60 Prozent der deutschen Bevölkerung könnten in dieser Krise nicht sparen, 40 Prozent konnten es bereits vorher nicht. Damit würde die soziale Notlage längst die breite Masse in Deutschland treffen. Die Menschen, die schon vor der Krise nicht sparen konnten, seien zudem individuell von einer drei- bis viermal höheren Inflation betroffen, hätten wenig Einkommen, um diese Teuerung auszugleichen und verfügten dann auch noch über keine Rücklagen. Viele Menschen würden hierdurch in Existenznot geraten.

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