Laut einer Studie der Betriebskrankenkasse „Pronova BKK“ gehen 9% der Beschäftigten auch trotz ihres positiven Corona-Tests bei einem milden Verlauf zur Arbeit.
Bei der Studie wurden 1.200 Arbeiter:innen befragt. Jeweils 17% gaben dabei an, während der schlimmsten Symptome ein paar Tage zu Hause zu bleiben oder von zu Hause aus zu arbeiten.
Nur 33% ließen wissen, während der gesamten Erkrankung nicht zur Arbeit zu gehen. Der Beratungsarzt Gerd Harold von Pronova BKK sagt dazu den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Wer sich nicht in Ruhe auskuriert, riskiert, dass Viruserkrankungen auch Herz oder andere Organe angreifen oder sich durch Medikamente unterdrückte Symptome verschlimmern.“
Weiter sagt er: „Noch dazu können Mitarbeitende angesteckt werden.“ Das sei eine „unzumutbare Gefahr“.
Hier darf man allerdings nicht den Blick darauf verlieren, warum so viele Arbeiter:innen krank zur Arbeit kommen. Viele werden von ihrem Chef unter Druck gesetzt und haben oft keine andere Wahl, da ihnen sonst eine Kündigung oder andere Konsequenzen drohen.
Bei prekären Arbeitsverhältnissen bekommen die Arbeiter:innen oft auch kein Krankengeld und müssen schon aus diesem Grund weiter zur Arbeit. Es ist also nicht das individuelle Verhalten der Beschäftigten, das eine Verbreitung der Virus verursacht, sondern es sind die gesellschaftlichen Verhältnisse.
Laut der Studie geht zudem insgesamt die Mehrheit der befragten Arbeiter:innen krank zur Arbeit, nur 28% bleiben konsequent zuhause. 49% gaben an, mit Rückenschmerzen zur Arbeit zu gehen, 38% trotz Allergien und ein Drittel mit psychosomatischen und psychischen Beschwerden.