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Freitag, Oktober 4, 2024
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    Kapitalverband fordert „mehr Bock auf Arbeit“

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    Der Geschäftsführer des Kapitalverbands BDA fordert längere Arbeitszeiten als Antwort auf den Arbeitskräftemangel. Dafür brauche es „mehr Bock auf Arbeit“. Eine gute Work-Life-Balance bekomme man auch mit einer 39-Stunden-Woche hin. Erst in der vergangenen Woche hatte der Arbeit“geber“verband eine Einschränkung des Streikrechts gefordert.

    Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) fordert angesichts des immer größer werdenden Arbeitskräftemangels in Deutschland längere Arbeitszeiten. BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Lampeter äußerte gegenüber dem Informationsdienst „Table.Media“, die Realität sei: „wir werden länger arbeiten müssen.“ Kampeter zufolge benötige man „mehr Bock auf Arbeit“.

    Eine gute Work-Life-Balance „bekomme man auch mit 39 Stunden Arbeit in der Woche hin“, so der BDA-Geschäftsführer weiter. Die Rente mit 63 sei eine „Fehlleistung der Politik“. Zudem müsse auch in den Schulen Leistung wieder eine größere Rolle spielen.

    Die Diskussion über politische Antworten auf den Arbeitskräftemangel läuft bereits seit einiger Zeit. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) droht bis 2035 ein Rückgang der Arbeitskräftezahl in Deutschland um bis zu 7 Millionen. Dies würde sich vor allem im Pflegebereich, im Handwerk und in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen bemerkbar machen. Inzwischen mühen sich Firmen sogar für ungelernte Tätigkeiten ab, Beschäftigte zu finden. Für die Arbeiter:innenklasse ist diese Lage ein günstiger Hebel für Lohnkämpfe. Das Kapital will dagegen die Wochenarbeitszeit und das Rentenalter erhöhen, ausländische Arbeitskräfte anwerben und die Erwerbstätigkeit von Frauen (vor allem mit Migrationshintergrund) steigern.

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    Es dürfte vor diesem Hintergrund kein Zufall sein, dass Kampeter seine Initiative für „mehr Bock auf Arbeit“ in derselben Woche lostritt, in der die BDA bereits eine Einschränkung des Streikrechts gefordert hat. Lampeter hatte im Zusammenhang mit dem kürzlichen Flughafenstreik von „überzogenen Streikzielen“ gesprochen und kritisiert, dass das Arbeitskampfrecht zunehmend unberechenbarer werde.

    Daher sei eine „gesetzliche Regelung“ überfällig. Konkret forderte er Ankündigungsfristen für Arbeitskampfmaßnahmen, eine „rechtliche Klarstellung der zulässigen Mittel“ in Arbeitskämpfen sowie Zwangsschlichtungen vor der Einleitung von Streiks. Die Gewerkschaft ver.di und der Dachverband DBG wiesen Kampeters Forderungen zurück.

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