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„Air Defender“: NATO plant größtes Kampfjet-Manöver aller Zeiten

Im Juni plant die NATO das bisher größte Luftmanöver ihrer Geschichte. Die Kriegsübung findet auch über Teilen Deutschlands statt und wird sich massiv auf den Luftverkehr auswirken. Erst kürzlich hatten sowohl die NATO als auch Russland und China große Seemanöver abgehalten. 

Mehr als 200 Kampfjets und bis zu 10.000 Soldat:innen – die NATO plant für den Sommer mit „Air Defender“ das größte Kampfjet-Manöver ihrer Geschichte. Daran beteiligt sind 22 Staaten. Wie die Bundeswehr auf ihrer Webseite schreibt, soll Air Defender „die Luftstreitkräfte der NATO und deren Verbündeten in einer Übung vereinen und zusammenführen“.

Das Manöver wird auch über Deutschland stattfinden. Das Gebiet der BRD ist dafür in die Lufträume „Nord“ (Schleswig-Holstein, Niedersachsen), „Ost“ (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen) und „Süd“ (Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) eingeteilt worden. Ausgangspunkte für die Übungen sind die Luftwaffenstützpunkte in Hohn (Schleswig-Holstein), Wunstorf (Niedersachsen) und Lechfeld (Bayern). Die verschiedenen Luftraumbereiche sollen während des Manövers zwischen dem 12. und 23. Juni jeweils für zweistündige Zeitfenster zwischen 11 und 19 Uhr gesperrt werden. Dafür wird auch der zivile Luftverkehr in den betroffenen Regionen zeitweise ausgesetzt.

„Globale Zeitenwende“: Neuer Militarismus oder Kampf gegen die Kriegstreiberei?

Bei dem Manöver sollen eine Reihe von Luftkriegsoperationen wie die Verlegung von Truppen aus den USA nach Europa trainiert werden. Die Großübung dient der Befähigung der NATO-Streitkräfte für einen Krieg in Europa und ist insbesondere als Signal an Russland gedacht. In einem Informationsschreiben der Bundeswehr heißt es dazu: „Die ‚Zeitenwende‘ erfordert auch wieder verstärkte militärische Übungstätigkeiten, um Sicherheit zu gewährleisten und somit unsere Freiheit und die unserer Bündnispartner zu wahren.“

Säbelrasseln in Ostasien: „Zeitenwende“ in Japan

Seit der russischen Invasion in die Ukraine haben vor allem die europäischen Staaten sowie Japan ihre Aufrüstungsprogramme stark intensiviert. Während des Jahres 2022 haben sowohl die NATO-Staaten und ihre Verbündeten als auch Russland und China große Militärmanöver abgehalten. Erst im März hatte die NATO im Rahmen des Manövers „Vigilance Activity Neptune Strike 2023-1“ mehr als 31 Kriegsschiffe und 135 Flugzeuge im Mittelmeer zusammengezogen. Beteiligt waren auch drei Flugzeugträger — aus den USA, Italien und Spanien — sowie mehr als 8.000 Seeleute und Marineinfanteristen. Russland führte im Februar gemeinsam mit China und Südafrika eine Marineübung im Indischen Ozean durch.

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