Am Freitag wurde traditionell der Antikriegstag begangen. Dabei fanden auch zahlreiche Aktionen statt, die sich konsequent gegen alle Kriegstreiber positionierten. Ein Überblick
Am Freitag wurde der alljährliche Antikriegstag begangen. Dieser findet am 1. September als Erinnerung an den Überfall Deutschlands auf Polen zu Beginn des zweiten Weltkriegs statt. Dabei nehmen verschiedene sozialistische Organisationen den Tag aber auch zum Anlass, gegen aktuelle Aufrüstungsbestrebungen auf die Straße zu gehen.
Bereits im Vorfeld hatten verschiedene Gruppen wie die Föderation Klassenkämpferischer Organisationen (FKO), das Bündnis Offensive gegen Aufrüstung, der Kommunistische Aufbau oder die Kommunistische Organisation in entsprechenden Aufrufen die Notwendigkeit betont, den Kampf gegen den Krieg und die Aufrüstung zu einem Kampf gegen den Kapitalismus überhaupt zu machen.
Den verschiedenen Aufrufen folgten hunderte Menschen in verschiedenen Städten und schlossen sich Kundgebungen und Demonstrationen an, die sich auf den Standpunkt der Arbeiter:innenklasse der ganzen Welt stellten, statt das eine oder andere kriegstreibende Lager zu unterstützen.
So fanden in Augsburg, Berlin, Essen, Frankfurt (Main), Freiburg, Hagen, Köln, Leipzig und Wuppertal Demonstrationen mit etwa 60 bis über 100 Teilnehmer:innen statt, die maßgeblich von der FKO organisiert wurden oder an denen sie sich beteiligte. Dabei wurde in den Redebeiträgen immer wieder die Notwendigkeit betont, für eine sozialistische Gesellschaft zu kämpfen. In einer Rede der FKO in Leipzig hieß es beispielsweise: „Eine bessere Welt war schon immer möglich und sie ist es jetzt umso mehr. Um diese bessere Welt aufzubauen müssen wir uns als Klasse organisieren.“
Kriegstreiberei im Namen unserer Freiheit? – Warum wir nichts von der Aufrüstung haben
In einigen Städten, beispielsweise in Freiburg und Köln, wurde dabei auch im Besonderen der Genossin Ivana Hoffmann gedacht, die 2015 bei der Verteidigung der demokratischen Revolution in Rojava fiel und am 1. September geboren wurde. Bei den Aktionen konnten mitunter größere Mobilisierungserfolge erzielt und viele Anwohner:innen und Passant:innen für die Aktionen interessiert werden.
Darüber hinaus fanden Kundgebungen und Demonstrationen unter anderem in Aachen, Stuttgart, Mannheim, München, Villingen-Schwenningen, Karlsruhe, Hamburg, Kiel, Hannover, Regensburg, Gießen, Bremen und Schwerin statt.
So wurde in Regensburg eine Demonstration von den kommunistischen Jugendgruppen Bandiera Rossa Ratisbona, Rote Jugend Mittelfranken und Solidarischer Aufbruch Straubing unter dem Motto „Freiheit für alle unterdrückten Völker! Solidarität mit dem Widerstand!“ organisieren.
Auch die Kampagne „Nieder mit dem Krieg!“ beteiligte sich in zahlreichen Städten an Kundgebungen und Demonstrationen oder organisierte eigene Infostände. Dabei macht sie sich insbesondere zum Ziel, Solidarität mit den Kommunist:innen in Russland und der Ukraine zu organisieren, die sich gegen den Krieg engagieren.
Die Kampagne war auch eine von verschiedensten sozialistischen Gruppierungen, die sich bei einer 2000 Teilnehmer:innen zählenden Demonstration durch die Hamburger Innenstadt beteiligten. Zu dieser Aktion hatten unter anderem Gewerkschaften aufgerufen, jedoch spielten Organisationen, die den Krieg und Deutschlands Beteiligung daran klar ablehnen, eine starke Rolle.
Dabei fanden im Vorfeld des Tages und am Antikriegstag selbst auch kreativere und direktere Aktionen gegen kriegtreiberische Politiker:innen und Konzerne statt. Beispielsweise wurde im baden-württembergischen Rottweil das Rüstungsunternehmen Junghans Microtec blockiert, indem Aktivist:innen in den frühen Morgenstunden das Werkstor verketteten. In Stuttgart und Fellbach wurden in einer kreativen Aktion Grünen-Parteibüros zu „Bandera-Rekrutierungsbüros“ umgestaltet, um die heuchlerische Rolle des deutschen Staats anzuprangern, der vorgibt für Demokratie zu kämpfen, aber im Krieg um die Ukraine faschistische Militäreinheiten unterstützt.
Darüber hinaus sind auch Samstag noch Aktionen gegen imperialistischen Krieg unter anderem in Berlin und Hagen geplant. Schon jetzt lässt sich jedoch feststellen, dass sozialistische und revolutionäre Organisationen verschiedenster Hintergründe am Antikriegstag gezeigt haben, dass der Kampf gegen Aufrüstung und Krieg eine wichtige Rolle für sie spielt.